Zum Leserbrief „Diskussion um Pensionen wäre wichtig“ (Leserbriefseiten):
Nur Einzahlerjahre bei der Rentengestaltung zu berücksichtigen, benachteiligt eindeutig den Teil der Arbeitenden, die erst später ins Berufsleben einsteigen, also Leute mit Studium (Akademiker) oder Leute vom zweiten Bildungsweg. Dass früher ins Berufsleben Einsteigende die Ausbildung der Akademiker finanzieren, halte ich für ein Gerücht.
Natürlich weiß ich nicht, was und wann die Autorin des Leserbriefes studiert hat oder wer ihr Studium finanzierte; die Arbeiterklasse? Mein Studium haben meine Eltern (aus dem unteren Mittelstand) finanziert sowie das BaFöG, dessen Darlehen ich 1:1 zurückgezahlt habe.
Das angebliche „Lamento“ der heutigen Studierenden kann ich nicht beurteilen, aber mein Studium hatte mit Luxus nichts zu tun. In den ersten Semestern (Ende der 1960er-Jahre) hatte ich eine Wochenarbeitszeit von etwa 60 Stunden. Ein Stehplatz beim FC Bayern kostete damals 10 Mark. Für diesen „Luxus“ hätte ich zehn Mensa-Essen à 1 Mark opfern müssen. Dazuverdienen konnte ich kaum etwas, da in den Ferien meist Praktika abzuleisten waren. Wo ist hier der „Luxus“? Die Aussagen aus dem Leserbrief sind sehr pauschal und zusätzlich ehrverletzend für mich als Akademiker.
Dr. Klaus Carsten
Bernau
Auch Beamte zahlen Steuern und Krankenversicherungsbeiträge. Von den ruhegehaltsfähigen Bezügen werden abhängig von den Dienstjahren maximal bis zu 71,75 Prozent als Ruhegehalt ausbezahlt, oft weniger. Von diesem Betrag wird dann die Lohnsteuer abgezogen, rund 20 Prozent, je nach Steuerklasse. Damit verbleiben vom ruhegehaltsfähigen Bruttobetrag etwa 58 Prozent als Nettobetrag (Auszahlungsbetrag). Einige Artikel und Beiträge versuchen wieder mal, einseitig gegen die Beamten Stimmung zu machen, und unterschlagen böswillig wesentliche Informationen. Handelt es sich bei dem angeführten Betrag um Netto- oder Brutto-Beträge? Dazu zahlt der Beamte für sich und seine Frau je nach Alter rund 700 Euro (für beide) in die private Krankenversicherung. Das wird geflissentlich gerne vergessen. Etwas mehr Objektivität wäre wünschenswert.
Bernd Reuter
Pfaffing