Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe vier Alarmanlagen zum Selbsteinbau untersucht. Die „Smartvest Funk-Alarmanlage“ von Abus, der „Home Alarm“ von Somfy, die „Lupusec-XT2 Plus“ von Lupus-Electronics und die Anlage „Protect 9661“ von Olympia.
Abus am besten
Sowohl das Lupus- als auch das Olympia-Modell schnitten mangelhaft ab. Gefahren drohen durch Hackerangriffe, durch Sabotage oder weil die Alarmzentrale offene Fenster ignoriert. Nur die mit befriedigend bewertete Anlage von Abus ist – unter Vorbehalt – empfehlenswert.
Wenige hundert Euro
Haus oder Wohnung mit einer Alarmanlage ausrüsten? Das kann teuer werden. Professionelle Alarmanlagen mit hohem Schutzniveau, die Fachleute einbauen, kosten meist mehrere tausend Euro. Eine kostengünstige Alternative versprechen die einfacheren Anlagen zum Selbsteinbau. Sie sind bereits für wenige hundert Euro erhältlich. Zum Beispiel für ein Einfamilienhaus kosten die getesteten Alarmsysteme – samt Zentrale, Fernbedienung, Sirene, Kamera, zwei Bewegungsmeldern und sechs Öffnungssensoren – zwischen 417 Euro und 1244 Euro.
Selbsteinbau klappt
Erfreuliches Testergebnis: Mit etwas Geschick lässt sich die Do-it-yourself-Technik innerhalb einiger Stunden installieren. Detaillierte Anleitungen und Smartphone-Apps helfen beim Einbau der Alarmanlage. Anschließend erkennen alle Anlagen typische Einbruchversuche zuverlässig und meldeten sie an die irgendwo im Haus angebrachte Zentrale weiter. Die Zentrale lässt dann automatisch zum Beispiel die Sirene aufheulen. Alternativ oder ergänzend kann sie auch einen „stillen Alarm“ via Telefonanruf, SMS oder Push-Benachrichtigung auf die Handy-App senden.
Lücken im System
Beim Überprüfen der Alarmfunktion stießen die Tester auf Schwachpunkte. So warnten zwei Modelle beim Scharfschalten nicht, wenn Terrassentür oder Fenster offen stehen. Abgesehen vom Einbruchsrisiko könnte ein Windstoß einen Fehlalarm auslösen. Vereinzelt ließen sich auch die Außensirene oder Sensoren klauen – ohne Alarm auszulösen.
Hackerangriffe
Nur eine der geprüften Anlagen, Lupus Electronics, erzielt ein „sehr gut“ im Prüfpunkt Alarmfunktion. Sie alarmiert sehr zuverlässig, falls der Täter etwa mit dem Brecheisen attackiert. Aber vor Hackerangriffen ist diese Anlage dennoch nur unzureichend geschützt. So könnten versierte Angreifer die Zugangsdaten zur Alarmanlage erspähen und so zum Beispiel via Kamera Einblick in die Privatsphäre erlangen. Das „test“-Qualitätsurteil wurde daher abgewertet.
Zentrale verstecken
Unterm Strich erweist sich nur die Abus-Anlage als akzeptabel. Ihre Zentrale ist zwar unzureichend vor Sabotage geschützt. Aber die Tester geben Empfehlungen, wie sich das Risiko deutlich verringern lässt: Die Zentrale versteckt einbauen und deren Zugangsbereich mit Bewegungsmelder sichern – damit lässt sich das Risiko minimieren.
Gute Planung
Bei der Planung sollten sich die Käufer in die Gedankenwelt eines Einbrechers versetzen und überlegen, wo und wie er versuchen würde, in die Wohnung einzudringen. Vor dem Kauf sollten Interessenten das Wissen unabhängiger Profis nutzen. Unter polizei-beratung.de finden sich Ansprechpartner in der Nähe.