Richtig handeln bei Wildwechsel

von Redaktion

Sieht ein Autofahrer plötzlich ein Wildtier auf der Straße auftauchen, rät der Deutschen Jagdverband (DJV) davon ab, auszuweichen. „Eine kontrollierte Kollision mit dem Tier ist allemal besser als ein unkontrollierter Zusammenstoß mit einem Baum“, sagt Torsten Reinwald vom DJV. Zuvor sollte der Autofahrer durch Hupen auf sich aufmerksam machen und auf keinen Fall aufblenden. „Die Augen von Wildtieren funktionieren wie Restlichtverstärker und sehen in der Dämmerung viel besser.“ Bei Fernlicht seien die Tiere daher besonders stark geblendet. Sie rennen dann meist orientierungslos direkt vor das Auto. Kracht es dennoch, empfiehlt der DJV folgende Vorgehensweise nach einer Kollision mit einem Tier: Warnweste überziehen, die Unfallstelle durch ein Warndreieck absichern und die Polizei informieren. Diese kontaktiert dann den Jäger oder Förster. Keinesfalls sollten Autofahrer ein verletztes Tier eigenmächtig zum Tierarzt bringen. „Wildtiere sind den Kontakt mit Menschen nicht gewohnt, sie erleiden Todesängste und das Verletzungsrisiko für den Autofahrer ist ebenfalls enorm hoch“, sagt Reinwald. Ist das Tier tot, könne der Autofahrer es aber von der Fahrbahn auf den Seitenstreifen befördern. „Allerdings nur mit Handschuhen, denn eine Ansteckungsgefahr kann nie ausgeschlossen werden“, sagt Reinwald.

Allerdings sollte die Polizei nicht nur gerufen, sondern auch auf sie gewartet werden. Wer sich einfach vom Unfallort entfernt, könne sich strafbar machen, sagt Tobias Goldkamp, Fachanwalt für Verkehrsrecht. Auch der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass jeder Fahrzeugführer die ethische und gesetzliche Verpflichtung habe, sich um ein angefahrenes Tier zu kümmern. „Ein verletztes Tier einfach liegenzulassen, ist grobe Tierquälerei“, sagt Lea Schmitz vom Tierschutzbund.  dpa/mm

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