Serie – Teil 1

Einkaufstipps für Technik-Gaben

von Redaktion

von jörg Heinrich

Im ersten Teil unserer zweiteiligen Serie zum Kauf von technischen Weihnachtsgeschenken geht es um Fernseher, Tablets, Smartphones und Spielkonsolen.

-Welche Technik braucht ein Fernseher?

Die Bildauflösung 4K, die viermal schärfer ist als das seit gut zehn Jahren gebräuchliche Full HD, hat sich mittlerweile zum Standard gemausert. Die Geräte, die auch als Ultra-HD oder UHD vermarktet werden, sind ausgereift und bezahlbar. Im Fernsehen laufen – außer Sport bei Sky – zwar immer noch kaum Sendungen im superscharfen neuen Bildformat. Doch Streamingdienste wie Netflix, Amazon Video oder Apples iTunes setzen längst auf die Neuerung. Gerade auf großen TV-Geräten ab 55 Zoll wirkt 4K noch schärfer und plastischer. Für alle, die Lust auf Multimedia haben, ist ein 4K-Fernseher jetzt die richtige Wahl. Wer auch künftig „klassisch fernsehen“ will und gerne pünktlich am Sonntag um 20.15 Uhr vor dem Tatort sitzt, ist mit einem Full-HD-Fernseher aber noch auf Jahre hinaus gut bedient.

-Was kann ein Fernseher mit HDR?

Das Kürzel steht für „High Dynamic Range“ – also für eine hohe Bilddynamik. Das bedeutet: Es gibt stärkere Unterschiede zwischen hell und dunkel, und einen größeren Kontrastumfang. Das entspricht unseren Sehgewohnheiten und sieht auf aktuellen Fernsehern brillant aus. Tests haben gezeigt, dass HDR für ein überragendes TV-Bild wichtiger ist als 4K. Sprich: Ein 4K-Fernseher ohne HDR hat wenig Sinn. Käufer sollten auf den meistverbreiteten Standard HDR 10 achten.

-Welcher Fernseher passt zu wem?

Die Auswahl ist unübersichtlich wie nie. Allein Samsung bietet 47 verschiedene 4K-Fernseher in Größen von 49 bis 88 Zoll an – mit kryptischen Modellbezeichnungen wie „65 Flat Premium UHD TV MU7079“. Statt exakt nach einem bestimmten Modell zu suchen, sollten Käufer überlegen, was ihnen wichtig ist – also zum Beispiel 4K, und HDR, eine bestimmte Größe und ein bestimmter Hersteller. LG und Samsung belegen bei Warentest die ersten 19 Plätze. Spitzenreiter mit Note 1,7 ist der LG 55SJ8109 für 1050 Euro. Ein solides Full-HD-Modell wie der LG 43LJ515V ist schon für rund 370 Euro im Handel.

-Mit welchem iPad kann ich Geld sparen?

Bei Apple hat sich die iPad-Familie geteilt – in die „normalen“ Geräte, und in die teuren Spitzenmodelle iPad Pro. Beste Wahl bei den Standard-Tablets ist das aktuelle iPad (ohne Zusatz im Namen) mit 9,7 Zoll, das mit 32 GB schon für um die 340 Euro im Handel ist. Es ist erst vor wenigen Monaten erschienen, ist schnell und bietet einen extrem scharfen Bildschirm. Dafür gibt es bei Warentest die Note 1,9.

-Was können die Profi-iPads?

Die iPad-Pro-Modelle mit 10,5 und 12,9 Zoll haben sich zu echten Arbeitstieren gemausert. Bildbearbeitung, Videoschnitt, Büroarbeiten – das klappt damit mittlerweile (fast) genauso gut wie am PC. Beide Tablets sind so schnell, dass sogar 3D-Spiele darauf laufen. Im Gegensatz zum normalen iPad lassen sich die Pro-Modelle auch mit Apples Multimedia-Zeichenstift „Pencil“ (109 Euro) und der Tastatur „Smart Keyboard“ (ab 179 Euro) bedienen. Das 10,5er ist ab etwa 680 Euro im Handel, das doch recht unhandliche 12,9er ab 840 Euro.

-Welche Android-Tablets sind empfehlenswert?

Hier hat Lenovo Samsung den Rang abgelaufen. Direkt hinter den iPads belegen zwei Lenovos mit den Top-Noten 2,1 und 2,2 die nächsten Plätze bei Warentest. Das Lenovo Tab 4 10 Plus (ab 300 Euro) und das kleinere Tab 4 8 Plus (ab 260 Euro) glänzen vor allem bei Display und Akku. Viel Geld sparen lässt sich mit Amazons Fire-Tablets. Hier stören zwar die ständigen Kaufaufforderungen von Amazon, die eingeschränkte App-Auswahl und das etwas plumpe Design. Doch 80 bis 100 Euro für das technisch erstklassige Fire HD 8 sind konkurrenzlos günstig.

-iPhone oder Android?

Nachdem sich Microsoft mit seinen Windows-Handys verabschiedet hat, bleibt Käufern die Grundsatzentscheidung zwischen Apples iPhone und Googles Android-Software. Bei Android, auf das außer Apple alle namhaften Hersteller setzen, ist die Auswahl größer, und die Preise sind meist niedriger. Nachteile: Bedienung, Design und Apps können nach wie vor nicht ganz mit Apple mithalten. Denn dort kommen Hard- und Software aus einer Hand, was für eine perfekte Abstimmung sorgt. Und die Android-Software lässt sich oft bereits nach ein bis zwei Jahren nicht mehr aktualisieren, dadurch entstehen Sicherheitslücken. Apple versorgt seine Geräte dagegen vier bis fünf Jahre mit frischer iOS-Software.

-Mit welchem iPhone kann ich sparen?

Das mit 4 Zoll angenehm handliche iPhone SE ist jetzt schon für um die 320 Euro im Handel. Es stammt von 2016, und ist damit noch längst nicht veraltet. Wer ein größeres iPhone mit 4,7 Zoll sucht, aber kein ganz neues Modell braucht, sollte zum 6S (ab etwa 480 Euro) oder zum iPhone 7 (570 Euro) greifen.

-Was bieten die 2017er-iPhones?

Hier haben Apple-Fans die Wahl zwischen dem konventionellen iPhone 8 und dem spektakulären iPhone X. Das 8er bietet noch die gewohnte Bedienung mit dem Home-Knopf, und ist in der großen Plus-Variante (ab 850 Euro) mit Note 1,9 bei Warentest die Nummer 1. Das kleinere Modell (ab 730 Euro) schneidet mit 2,0 fast genauso gut ab. Für das iPhone X (ab 1149 Euro), das mit Gesichtserkennung und randlosem Bildschirm völlig neue Wege geht, hat Warentest noch keine Note vergeben. Doch in einem ersten Check kritisierten die Experten den Bildschirm, der im Falltest zerbrochen ist. Hier ist die passende Hülle ein Pflichtkauf. Davon unabhängig bietet das iPhone X faszinierende Technik. Wenn’s nur nicht so „x-trem“ teuer wäre…

– Worauf muss ich bei Android-Smartphones achten?

Beim Kauf ist vor allem die Android-Version wichtig. Denn davon hängt ab, wie lange das Handy noch aktuell und damit sicher ist. Das neue Android 8 ist noch kaum verbreitet. Aber zumindest die Vorgänger-Software Android 7 sollte installiert sein. Ordentliche Einsteiger-Handys wie das Archos Access 45 4G gibt es schon um die 90 Euro. Im Preis-Leistungs-Check des Magazins Chip schneidet das Lenovo Moto G5 Plus (220 Euro) exzellent ab. Wie die Android-Zukunft aussieht, zeigt Google mit seinem hauseigenen Pixel 2 (ab 799 Euro). Es hat bereits Android 8 installiert, und begeistert unter anderem mit einer großartigen Kamera.

-Warum gibt es jetzt zwei PlayStation 4?

Das Standard-Modell ist die PlayStation 4 Slim für etwa 200 Euro. Sie liefert exzellente HD-Grafik und profitiert von vielen exklusiven Spielen, die nur für die PlayStation 4 zu haben sind, darunter der Rennspiel-Knaller „Gran Turismo Sport“. Zusätzlich gibt es für rund 370 Euro die PlayStation 4 Pro mit mehr als doppelt so hoher Grafikleistung. Sie sorgt auf einem 4K-Fernseher für einen echten Grafikrausch. Doch für „Otto Normalspieler“ reicht die Slim allemal.

-Was bieten die beiden Xbox-One-Modelle?

Die kleinere Xbox One S kostet um die 200 Euro. Doch auch die Einsteiger-Xbox wird von Microsofts großem Problem geplagt: Es gibt zu wenige exklusive Spiele. Außer dem Rennspiel „Forza Motorsport 7“ und dem Actionhit „Halo Wars 2“ ist die Auswahl dünn. Deshalb kann die stärkere Xbox One X für 499 Euro, die als einzige Konsole Spiele in echtem 4K anzeigt, bisher kaum von ihrer überragenden Hardware profitieren. Solange Microsoft dieses Defizit nicht in den Griff bekommt, gibt es kaum Argumente, sich die teure One X zuzulegen.

-Lohnt sich die Nintendo Switch?

Mit der Spielkonsole Switch (330 Euro) ist Nintendo in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Sie lässt sich sowohl am Fernseher als auch mobil mit dem 6,2-Zoll-Bildschirm betreiben. Das Konzept ist brillant, fordert allerdings seinen Preis. Denn um die Akku-Laufzeit bei akzeptablen zwei bis sechs Stunden zu halten, darf die Hardware nicht zu leistungsstark sein. Deshalb sehen die Spiele auf dem kleinen Bildschirm noch recht hübsch aus. Auf dem Fernseher fehlt es im Vergleich zu PlayStation 4 und Xbox One aber weit. Bei großartigen Titeln wie „Zelda: Breath of the Wild“, „Super Mario Kart 8 Deluxe“ und „Super Mario Odyssey“ spielt das aber überhaupt keine Rolle. Denn allein dieses Trio rechtfertigt schon den Kauf einer Nintendo Switch.

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