Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat Pläne von sechs großen Lebensmittelkonzernen für eine eigene EU-weite Nährwert-Ampel kritisiert. Das unter anderem von Nestlé und Coca-Cola vorgeschlagene System, das auf der Vorderseite der Verpackung den Gehalt der wichtigsten Nährwerte in Ampelfarben zeigen soll, habe „viel zu lasche Kriterien“ und sei „irreführend“. Selbst bei Süßigkeiten wie Nutella, das zu rund 90 Prozent aus Zucker und Fett besteht, oder fettig-salzigen Snacks wie Tuc-Crackern würde die Ampel nicht auf Rot springen. Das ist das Ergebnis eines Ampel-Vergleichstests der Verbraucherorganisation. Die Lebensmittelkonzerne Coca-Cola, Mars, Mondelez, Nestlé, PepsiCo und Unilever hatten laut Foodwatch kürzlich ihre genauen Pläne für eine eigene Nährwert-Ampel vorgestellt. Im Gegensatz zu dem erstmals 2007 von der britischen Lebensmittelbehörde FSA konzipierten Original-Ampelsystem zeige die Industrie-Kennzeichnung allerdings deutlich weniger rote Ampeln. „Selbst eine Süßigkeit wie Nutella von Ferrero würde keine rote Ampel erhalten“, kritisiert Foodwatch. Mit dem System der FSA bekäme Nutella hingegen drei rote Ampeln, die auf einen hohen Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren und Zucker hinweisen. Für andere Produkte zeigt der Foodwatch-Vergleich ähnliche Ergebnisse. mm