Die Begriffe und Abkürzungen der Finanzbranche sind in der Tat manchmal verwirrend. Der MSCI World ist einer der bekanntesten Indizes und stellt für viele gemanagte Fonds den herangezogenen Vergleichsindex dar. Er wird bereits seit 1970 berechnet. MSCI steht für „Morgan Stanley Capital International“, das ist ein großer US-amerikanischen Finanzanalyse- und Index-Anbieter. Der MSCI World ist in der Tat kein weltweiter Index, sondern ein Index, der knapp 1600 Unternehmen der Industriestaaten (zum Beispiel in Europa, USA, Japan, Australien, Kanada) abbildet. Die USA stellen dabei einen Schwerpunkt dar. Nicht berücksichtigt sind die Schwellenländer – wie Brasilien, China, Russland und natürlich auch nicht die kleineren Schwellenländer. Es gibt Indizes, die im Prinzip die komplette Welt abbilden, diese heißen MSCI ACW. ACW steht für „all country world“. Die Idee ist zwar verlockend, nur einen ETF für die ganze Welt zu kaufen, aber bitte beachten Sie Folgendes: Der MSCI ACW hat sich in den letzten Jahren nur marginal besser als der MSCI World entwickelt, er mischt nur einen geringen Anteil Schwellenländeraktien bei. Von Oktober 2002 bis Oktober 2017 (15 Jahre) stieg der MSCI World beispielsweise um 346,28 Prozent, der MSCI ACW um 352,87 Prozent. Der MSCI Emerging Markets – der gängige Schwellenländerindex aus dem Hause MSCI – legte dagegen in diesem Zeitraum um 568,09 Prozent zu. Offensichtlich profitierte der Anleger also kaum von dieser Entwicklung. Eine Mischung von 80 Prozent MSCI World und 20 Prozent MSCI Emerging Markets hätte dem Anleger eine Rendite von 390,64 Prozent beschert. Es gibt zahlreiche ETFs, die den MSCI Emerging Markets abbilden, und ich rate Ihnen, diesen in einem für Sie passenden Verhältnis dem bestehenden Fonds beizumischen. Beachten Sie aber, dass die Schwankungsbreite der Schwellenländer-Aktienmärkte deutlich größer ist, als die der Industrienationen. Dies könnte ein Grund sein, sich auf den MSCI World oder MSCI ACW zu beschränken.