Bei einem Unfall kann ein Hund im Auto für alle Insassen zum tödlichen Geschoss werden. Daher müssen Autofahrer Tiere stets sichern. Die Stiftung Warentest hat für die Februar-Ausgabe ihrer Zeitschrift „Test“ 21 Transportsysteme getestet, darunter Hundeboxen aus Plastik, Stoff und Metall, Drahtkäfige und Geschirre (Preise: 23 bis 675 Euro). Sie mussten Crashtests und heikle Fahrmanöver überstehen. Die Noten reichen von „Sehr gut“ bis „Mangelhaft“. Wirklich sicher sind nur hochwertige Metallboxen, so das Urteil der Tester. Vor allem Geschirre versagten im Crashtest. Auch Transportkäfige und Stoffboxen sind demnach nicht zu empfehlen.
Metallboxen sicher montieren
Für die Prüfungen entwickelten die Tester eigens zwei Hunde-Dummys: einen liegenden Vierbeiner für die meisten der 15 Boxen und einen sitzenden für die sechs Geschirre, die sich am Dreipunktgurt des Autos befestigen lassen. Die Tüftler fertigten für sie ein Stahlgerüst an, das einem Hundeskelett nachempfunden ist. Sie hüllten es in Leder und eine gepolsterte Außenhaut aus Kunstfaser. Die Dummys wiegen 19 Kilo – so viel wie mittelschwere Hunde. Sie mussten extreme Kräfte bei den Crashtests aushalten: Beim abrupten Stopp aus einer Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde wirkt etwa das 50-Fache des Hundegewichts. Mehrere Boxen und Geschirre gingen unter dieser Belastung zu Bruch. Sie rissen, brachen oder verbogen. Etliche Male flog der Tier-Dummy dabei ungebremst durch die Luft. Ein echter Hund würde das kaum überleben. Und auch für die menschlichen Passagiere bestünde Lebensgefahr.
Kaum beschädigt waren nach den Crashtests dagegen die guten Boxen. Sie bieten Tier und Mensch den größtmöglichen Schutz – wenn sie im Auto richtig platziert sind. Testsiegerin ist die Schmidt-Box Premiumkennel für 595 Euro. Ebenfalls sehr guten Schutz bietet laut „Test“ 4pets Pro 2 Large für 420 Euro. Gut schnitt im Test außerdem die Trixie Transportbox für 210 Euro ab. Generell sollten Fahrer große wie kleine Boxen im Kofferraum montieren und sie möglichst eng mit Gurten an die Rücksitzbank festzurren. Je näher dran, desto besser der Schutz.
Bei der praktischen Fahrprüfung sicherten die Tester die Dummys im Auto. Mit einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern führte ein Testfahrer rasante Spurwechsel durch und holperte über einen unbefestigten, mit Schlaglöchern übersäten Waldweg. Nicht alle Boxen überstanden die Manöver unbeschadet. Und auch der Dummy musste einiges aushalten: Bei den Geschirren wurde er hin und her geschleudert. Sie lassen dem Hund einen zu großen Bewegungsradius. Je mehr Platz das Tier hat, desto höher das Risiko, dass es beim Fahren in Stress gerät oder sich in einer brenzligen Situation verletzt.
Richtlinien für den Hundetransport
-Bußgeld: Da Tiere laut Straßenverkehrsordnung als Ladung gelten, müssen sie dementsprechend gesichert werden. Ein Bußgeld von 80 Euro sowie ein Punkt in Flensburg drohen, wenn sich Hunde im Auto frei bewegen können. Denn so steigt das Verkehrsrisiko für Mensch und Tier.
-Haftpflicht: Passiert es doch, dass ein nicht gesicherter Hund einen Unfall verursacht oder verschlimmert, greift die Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese deckt grobe Fahrlässigkeit ab, kommt aber nur für Fremdschäden auf und kann den Fahrer mit bis zu 5000 Euro in Regress nehmen. Bei Schäden am eigenen Auto zahlt die Vollkaskoversicherung, sie kürzt jedoch die Leistung bei grober Fahrlässigkeit. Günstige Policen finden sich beim Kfz-Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest unter www.test.de (Kostenpunkt: 7,50 Euro).
-Hundeversicherung: Auch eine Hundeversicherung ist ratsam, so die Stiftung Warentest. Denn läuft ein Hund vor ein Fahrrad oder Auto, entstehen schnell hohe Kosten. Der letzte Hundehaftpflicht-Test der Stiftung ergab, dass es gute Policen schon ab 58 Euro im Jahr gibt. Testsieger war die Premium-Police des Anbieters NV-Versicherungen. jmf