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Wie lege ich 60 000 Euro richtig an?

von Redaktion

Da Sie im Alter über kaum Rente verfügen, ist Ihre sogenannte Risikotragfähigkeit sehr gering. Das „oberste Gebot“ muss es sein, dass Sie kein Geld durch zu schwankungsreiche Anlagen verlieren. Auch wenn Ihre Risikoeinstellung vielleicht wachstumsorientiert ist, sollten Sie diesen Aspekt immer im Hintergrund haben. Da ich Ihre sonstigen Vermögenswerte (Eigenheim, weitere Anlagen) nicht kenne, erfolgt die Empfehlung unter der Prämisse, dass nur das Geld zur Verfügung steht, eine Notfallreserve aber vorhanden ist. Für den größten Teil empfehle ich Ihnen eine sogenannte Festgeldtreppe. Hier teilen Sie den Anlagebetrag in drei oder fünf Tranchen auf und schließen Festgelder mit Laufzeiten von einem bis drei beziehungsweise. fünf Jahren ab. Jedes Jahr wird ein Festgeld fällig und dieses legen Sie dann erneut für drei beziehungsweise fünf Jahre an. So denken Sie nach dem ersten Jahr nur noch über den Drei- oder Fünfjahres-Zins nach, der in der Regel höher ist, als der Tagesgeldzins. Ich empfehle Ihnen 50 000 Euro für diese „langweilige“ Anlage zu verwenden. Achten Sie auf bestmögliche Konditionen für die entsprechenden Laufzeiten. Diese finden Sie in der Regel bei Direktbanken im Internet. Maximal 10 000 Euro könnten Sie im Fondsbereich anlegen. Hier wäre aber ein sukzessiver Aufbau über einen Sparplan angeraten, damit Sie nicht das Risiko eingehen, am „falschen Tag“ zu investieren. Achten Sie auch hier auf kostengünstige Anlageprodukte (zum Beispiel einen ETF-Sparplan mit niedrigen laufenden Kosten und kostenfreier Möglichkeit der Besparung). Von einer Rentenversicherung rate ich Ihnen ab. Dieses Produkt ist zu teuer. Auch wenn Sie sich bisher nicht gut mit Geldanlagen auskennen, werden Sie mit ein wenig Recherche und Beratung in der Lage sein, Ihr Geld gut anzulegen. Nur Mut. Um Ihre Anlagen erfolgreich bis zur Rente zu führen, ist dies der vielleicht wichtigste Rat: Sich nicht auf andere zu verlassen, sondern die Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen.

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