Es gibt gute Gründe, warum die Taglilie (Hemerocallis) vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2018 gewählt wurde. Über viele Wochen hinweg blühen Taglilien. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die Pflanze vor.
Pflegeleicht und robust
Taglilien sind optimale Pflanzen für Garten-Neulinge, Berufstätige sowie für Menschen, die nicht allzu viel Zeit für die Staudenpflege investieren wollen und können. Sie gehören zu den Stauden, die wenig Pflege bedürfen und kaum Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten haben. Auf fast jedem Gartenboden wachsen sie in Sonne und Halbschatten. Eine kleine Gabe Kompost im Frühjahr deckt den Nährstoffbedarf des Jahres. Ansonsten sind Taglilien sehr genügsam. Selbst Trockenheit vertragen sie erstaunlich gut.
Es gibt Taglilien in Wuchshöhen von 25 bis über 100 Zentimetern. So findet sie immer Platz im Beet, ob im Vorder- oder Hintergrund oder auch in der Mitte. Auch ohne Garten macht die Pflanze eine gute Figur. In frostfesten Kübeln zaubert die Taglilie Fröhlichkeit auf Balkon und Terrasse. Ausreichende Wassergaben und gelegentliche leichte Düngung während des Sommers sowie Schutz im Winter sind bei der Topfkultur wichtig.
Die Taglilienpflege beschränkt sich auf das Entfernen der abgeblühten Stiele und des gelben Herbstlaubes. Dies kann jedoch auch als Winterschutz verbleiben und wird erst im zeitigen Frühjahr entfernt, bevor im März der Neuaustrieb mit den schmalen Laubblättern erfolgt. Zu groß gewordene oder blühfaule Horste lassen sich im Herbst teilen und an neuer Stelle pflanzen. Dann kann man auch mit Freunden tauschen und neue Sorten im Garten etablieren.
Blüten für den ganzen Sommer
Eine einzelne Blüte bleibt nur einen Tag schön. Doch durch ihre Vielzahl an einer Pflanze fällt es gar nicht weiter auf. So entsteht der Eindruck, dass Taglilien über mehrere Wochen blühen. Nutzt man im Garten verschiedene Sorten, können Taglilien den ganzen Sommer über blühen. Frühe Sorten beginnen im Mai mit der Blüte und Spätblüher tragen noch im September ihren Blumenschmuck.
Je nach Sorte gibt es Miniblüten mit gerade mal fünf Zentimetern bis hin zu großblumigen Sorten, deren Einzelblüte bis 18 Zentimeter erreichen kann. Das riesige Tagliliensortiment zeigt die Farbpalette der Blüten von Weiß über verschiedenste Gelb- und Orangetöne bis hin zu Samt-, Purpur- und Mahagonirot und fast schwarzen Nuancen. Gelegentlich findet man in Staudengärtnereien sogar rosafarbene oder zweifarbige Sorten. Auch die Blütenformen sind sehr vielfältig: glocken-, trichter-, stern- oder schalenförmig mit glattem oder auch gekräuseltem Rand. Manche Sorten duften sogar.
Übrigens sind Taglilienblüten essbar. Verschiedene Gerichte wie grüne Salate werden somit nicht nur dekoriert und farblich aufgewertet, sie schmecken auch noch.