Wenn es um Ferienwohnungen in Österreich geht, kommt an Kitzbühel und St. Anton am Arlberg niemand vorbei. Die beiden Gemeinden gehören zu den Hotspots im Alpenraum – gemessen an den Annehmlichkeiten, aber auch an den Preisen. Und sie stehen auch an der Spitze der Preisanstiege im vergangenen Jahr. Um nicht weniger als fünf Prozent wurden Ferienimmobilien in den österreichischen Alpen 2017 teurer, schreibt die Schweizer Großbank UBS in ihrem jüngsten „Alpine Property Focus“. Das war deutlich mehr als der Preisanstieg in Frankreich mit drei Prozent und in der Schweiz mit einem Prozent. Italiens Top-Ziele verzeichneten sogar eine leichte Einbuße.
Für die vergangenen fünf Jahre haben die UBS-Analysten damit für Österreich einen Zuwachs um knapp ein Fünftel errechnet. In Kitzbühel musste man 2017 für den Luxus mit Bergsicht 5,1 Prozent, in St. Anton sogar 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr bezahlen. Gut 11 000 Euro kostet dort der Quadratmeter.
Was Lage und Erreichbarkeit bedeuten, zeigt sich in dem nicht weit von St. Anton entfernten Samnaun, der schweizerischen Zollfrei-Enklave. Dort liegen die Angebotspreise zumeist unter 10 000 Euro. Trotz ihres mehrjährigen Preisanstiegs und der Schwierigkeiten am Schweizer Markt nach dem Bauverbot neuer Zweitwohnungen liegen die Quadratmeterpreise in den beiden österreichischen Traumzielen aber immer noch deutlich unter denen für St. Moritz und Teile des Engadin (13 160 Euro), Gstaad (12 220 Euro) sowie Courchevel in Frankreich (11 450 Euro).
Bedingt durch die Krise am Markt für Ferienwohnungen und abhängig vom Euro-Wechselkurs sind Schweizer Destinationen für Deutsche wieder günstiger. Dies gilt zum Beispiel für Verbier, Engelberg und Crans-Montana. Andererseits sind Ferienhäuser am Immobilienmarkt keine Selbstläufer mehr. Die Leute scheuen nach den Erkenntnissen der Experten den Arbeitsaufwand. Darüber hinaus streben sie im Urlaub vermehrt in die Ferne.
Deutschland fehlt übrigens in der Untersuchung. Nach den Worten von UBS-Analyst Maciej Skoczek erfüllt kein Ort die Kriterien einer Top-Destination. Jürgen Dunsch