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Anlage zur Rentenaufstockung

von Redaktion

Wir wissen nicht, ob das Kapital in Ihrer Restlebenszeit aufgebraucht werden darf, oder ob es mehr oder weniger erhalten bleiben soll. Ein erstes Beispiel für Sie als Anhaltspunkt: bei zwei Prozent Inflationsrate beziehungsweise Steigerung der geplanten Entnahmen, einer angenommenen 30-jährigen Auszahlungszeit (Sie wären dann 95 Jahre alt) und einem kompletten Verbrauch des Kapitals würde eine Rendite von 1,68 Prozent pro Jahr nach Steuern genügen. Das sollte leicht zu schaffen sein, auch bei einer äußerst konservativen Anlagestrategie. Bei vier Prozent Durchschnittsrendite und gleichen Annahmen wie oben ergäbe sich schon eine monatliche Auszahlung von knapp 1300 Euro. Sollte das Kapital komplett erhalten werden, müsste die Anlage bei 1000 Euro monatlicher Auszahlung (wieder nach Steuer und Inflation) eine Rendite von 5,32 Prozent pro Jahr erzielen. Das dürfte nur mit offensiveren Anlagestrategien mit höherer Aktienquote und damit verbunden auch mit höheren Schwankungen Ihres Anlagevermögens möglich sein.

Sie erkennen also schon die Bandbreite der Renditeanforderungen, die sich bei unterschiedlichen Berechnungsannahmen ergeben. Das führt uns direkt zu Ihrer eigentlichen Frage, ob die erwähnten Anlagen für Sie sinnvoll sind. Santander bietet Ihnen verschiedene Vermögensanlagestrategien an, von konservativ, über ausgewogen bis chancenorientiert, die sich im Wesentlichen durch die Höhe der Aktienquoten unterscheiden. Wir stufen die Santander-Vermögensverwaltungsprodukte für bestenfalls durchschnittlich ein, und zwar in allen Risikostufen. Aber auch mit diesen Ergebnissen wären Ihre Ziele erreichbar.

Der Allianz SchatzBrief dagegen ist eine private Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag und einer Mindestlaufzeit bis zum Rentenbeginn. Auch hier können Sie von sicherheitsorientierten bis hin zu offensiven Anlagestrategien wählen. Auch Kapitalgarantien sind wählbar; wir halten allerdings absolut nichts von solchen Garantien. Da Sie Ihre Rentenaufstockung durch Entnahmen sofort haben möchten, scheidet diese Variante unserer Ansicht nach aus. Von einer alternativen sofort beginnenden Rentenversicherung raten wir Ihnen definitiv ab.

Abschließend geben wir Ihnen folgende Empfehlungen an die Hand: Je nachdem, welchen Anlagehorizont Sie haben und wie Sie den Verbrauch Ihres Kapitals planen, empfehlen wir ein zweistufiges Anlagekonzept: Stufe 1 sollte die geplanten Entnahmen der ersten Jahre erbringen und in defensive Strategien mit geringeren Schwankungen und damit verbunden mit geringeren Aktienquoten investiert werden. Stufe 2 kann durchaus höhere Aktienquoten verkraften – zumindest aber sollten Sie in ausgewogene Strategien investieren. Eventuell stärkere Schwankungen sollten auf Dauer auch mit höheren Renditen belohnt werden.

Pauschal würden wir Ihnen von Versicherungsprodukten eher abraten und Sie bitten, sich einen etwas größeren Marktüberblick zu verschaffen. Es gibt durchaus Alternativen zur Santander Bank. Dass bei allen Entscheidungen auch auf entstehende Kosten geachtet werden muss, versteht sich von selbst.

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