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Tafeltrauben – welch ein Genuss

von Redaktion

Bedingt durch die sehr warme Witterung in diesem Sommer beginnt die Weinlese in diesem Jahr früher als sonst. Auch in Bayerns Gärten wird es Zeit für die Ernte. „Moderne Tafeltrauben sind robust und geschmacklich gut“, heißt es bei den Fachleuten der Bayerischen Gartenakademie, die einige pilzwiderstandsfähige Sorten vorstellen: Während typische Keltertrauben anfällig für Oidium (Echter Mehltau) und Peronospora (Falscher Mehltau) sind, bleiben viele Tafeltrauben bei richtiger Pflege und optimalem Standort weitestgehend gesund. Der Fruchtstand der Tafeltrauben ist locker aufgebaut, trocknet deshalb schneller ab und ist somit widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten.

Sorten

Bei mehreren Sorten im Garten ist es möglich, frische Trauben über einen langen Zeitraum zu haben. Gut sind Kombinationen mit frühen und mittelspäten bis späten Sorten. Wer mehr Platz hat, kann auch noch mit den Farben variieren. Es gibt jedoch auch Sorten, die lange am Rebstock hängen bleiben und somit stets nach Gebrauch geerntet werden. Alle nachfolgend angegebenen Reifezeiten beziehen sich auf den Anbau im Weinbauklima und auf ein durchschnittliches Jahr. In anderen Gegenden und bei Wetterextremen kann die Ernte durchaus um zwei Wochen variieren. Durch die warme bis heiße Witterung und die teilweise geringen Niederschlagsmengen beginnt die Ernte der Trauben in diesem Jahr früher.

Von Birstaler Muskat und Muskat Bleu kann man über einen langen Zeitraum ernten. Schon ab August schmecken die mittelgroßen ersten Beeren. Bis in den September hinein lassen sie sich ernten und werden immer süßer. Weitere Sorten mit Muskatton sind Palatina und Garant, deren Reife oft erst Mitte September beginnt. Fanny eignet sich wegen der Reifezeit Ende September bis Mitte Oktober nur für den Anbau im Weinbauklima oder an besonders geschützten Standorten. Außer Muskat Bleu besitzt Ontario ebenfalls blaue Beeren, die ab Mitte September reifen.

Kerngehalt

Keltertrauben besitzen im Gegensatz zu ihrem Fruchtgehalt einen sehr hohen Kernanteil, was manchem beim Rohverzehr nicht gefällt. Bei den Tafeltrauben liegt das Verhältnis zugunsten des Fruchtfleisches. Es gibt auch kernlose Sorten. Ganz ohne Kerne sind sie aber nicht. Lediglich die Samenanlagen sind so weit verkümmert, dass sie nicht mehr spürbar sind. Die einzelnen Beeren an der Traube sind kleiner als bei Sorten mit Kernen. Empfehlenswert ist die grün-gelb reifende Sorten New York oder Lakemont mit der Reifezeit Mitte bis Ende September. Die etwas kleineren Beeren sind süß und sehr mild im Geschmack. Die Frosthärte ist gut. Bei ungünstigem Wetter ist leider etwas Falscher Mehltau möglich.

Ebenfalls kernlos und mit gleicher Reifezeit ist Romulus. Die Sorte wächst stark, bringt hohe Erträge und große Trauben. Die blauen mittelgroßen Beeren der kernlosen Tafeltraube Venus schmecken ein bisschen nach Erdbeere. Die Pflanze selbst wächst stark und eignet sich gut für die Begrünung einer Pergola. Die rosafarbenen Beeren von Vanessa schmecken fruchtig süß und reifen ab Anfang September.  mm

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