Aktuell hat die Stiftung Warentest für die November-Ausgabe der Zeitschrift „Test“ acht elektronische Blutdruckmessgeräte für den Oberarm und sechs für das Handgelenk unter die Lupe genommen (Preise: rund 15 bis 80 Euro). Anders als die klassischen Blutdruckmessgeräte mit Stethoskop beim Arzt werden die Geräte nicht von Hand bedient, sondern arbeiten automatisch und zeigen die Werte digital an. Fazit: Nur ein einziges ist gut, das Oberarmmessgerät ExactFit 5 von Braun für 65 Euro, das einen Speicher für Messwerte von zwei Personen hat. Allerdings sind drei gute Messgeräte aus dem letzten Test im Jahr 2016 noch unverändert erhältlich.
Bluthochdruck gilt als stiller Killer
Bluthochdruck tut nicht weh, kann aber – unbehandelt – lebensgefährlich werden. Auf Dauer drohen Schädigungen der Blutgefäße und ernste Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Ein Messgerät für den Eigengebrauch hilft, Bluthochdruck rechtzeitig zu erkennen. Andere Nutzer befinden sich bereits wegen erhöhter Werte in ärztlicher Behandlung. Dann zeigt die Selbstmessung, ob Medikamente oder sonstige Maßnahmen den Blutdruck auch im gewünschten Rahmen halten.
Schwächen bei der Messgenauigkeit
Besonders wichtig im Test war natürlich das „Kerngeschäft“, die Messgenauigkeit. Um diese zu überprüfen, nutzten die Tester jedes Gerät jeweils sechsmal bei 32 Testpersonen. Hinzu kommen ebenso viele Vergleichsmessungen mit einem Trio aus Quecksilbersäule, Stethoskop, Oberarm-Manschette. Diese Methode praktizieren Ärzte seit mehr als hundert Jahren und sie ist besonders zuverlässig. Im Vergleich dazu schnitten die aktuell geprüften Geräte bestenfalls befriedigend ab, sieben sogar nur ausreichend.
Stärken bei der Handhabung
Positiv im aktuellen Test sticht die Handhabung heraus, die fünf Laien und eine Fachkraft überprüften. Demnach lassen sich alle Geräte einfach bedienen, die Gebrauchsanleitungen sind verständlich. Deren Lektüre lohnt: Wer Besonderheiten des gekauften Geräts missachtet, riskiert Messfehler. Wichtig ist auch, allgemeine Regeln zu beachten, etwa zum korrekten Sitz und Umfang der Manschette. Wie oft zu messen ist, sollten Patienten mit dem Arzt besprechen. Vor allem am Anfang der Therapie ist es sinnvoll, jeden Tag morgens und abends den Blutdruck zu messen, später reicht häufig zwei- bis dreimal die Woche.
Geräte aus dem letzten Test haben Nase vorn
Im Vergleich zum Vorgängertest aus dem Jahr 2016 hat die Stiftung Warentest ihr Prüfprogramm nur minimal verändert, daher sind die Urteile weitgehend vergleichbar. Drei Modelle aus dem Vortest toppen alle neu geprüften – zwei fürs Handgelenk, die beispielsweise für unterwegs oder für Reisen praktisch sind: RS2 von Omron (26 Euro) und Medistar+ von Boso (25 Euro), und eins für den Oberarm: Medicus x von Bos (50 Euro). Alle drei sind vergleichsweise günstig und laut den Anbietern unverändert im Handel.