74 000 Stunden Stau in Bayern

von Redaktion

Staus stellen die Nerven von Autofahrern regelmäßig auf die Probe. Mehr als 2000 Mal pro Tag staute es sich laut ADAC 2018 im Schnitt auf Deutschlands Autobahnen – ein Rekord.

Der Freistaat Bayern ist nach Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten und längsten Staus. Und er beheimatet den staureichsten Streckenabschnitt überhaupt: Nirgendwo staut es sich häufiger als auf der A3 zwischen der österreichischen Grenze und Passau. Insgesamt entfallen auf die Autobahnen zwischen Aschaffenburg und Passau 17 Prozent aller Staus bundesweit. Bei den Staukilometern sind es 18 Prozent. Auch bei den Staustunden liegt Bayern vor Baden-Württemberg auf dem zweiten Platz.

Auf den 2515 Autobahnkilometern Bayerns registrierte der ADAC im vergangenen Jahr 129 152 Staumeldungen. Insgesamt 74 053 Stunden lang standen die Verkehrsteilnehmer im Stau, der sich auf eine Länge von 275 239 Kilometer summierten. Bundesweit stieg die Zahl der Staus um drei Prozent auf 745 000. Stillstand herrschte auf insgesamt 1,53 Millionen Kilometern (Vorjahr: 1,45 Millionen Kilometer) für die Dauer von 459 000 Stunden (Vorjahr: 457 000 Stunden). Als Gründe für den Anstieg werden die um 0,4 Prozent gestiegene Kfz-Fahrleistung sowie eine leicht erhöhte Baustellenzahl genannt.

Der längste Stau

Der bundesweit längste Stau wurde am 26. April auf der A8 zwischen der Anschlussstelle Holzkirchen-Süd und dem Autobahndreieck Inntal registriert: Hier erstreckte sich der Stau über einen Zeitraum von zehn Stunden auf 33 Kilometer. Grund war laut ADAC zum einen ein erhöhtes Verkehrsaufkommen wegen eines italienischen Feiertages am Vortag am Grenzübergang Kiefersfelden.

Zudem ließen die Tiroler Behörden an diesem Tag je Stunde nur eine begrenzte Zahl von Lkw passieren. Vier von zehn der längsten Staus gingen laut Bernd Emmrich, Stauberater beim ADAC Südbayern, auf die „mehr als fragwürdige Lkw-Dosierung des Landes Tirol“ zurück.

Zweitschlimmster Stau war am 24. Mai zwischen dem Autobahndreieck Inntal bis zur Anschlussstelle Kiefersfelden (24 Kilometer) es folge der 14. Juli mit 23 Kilometer Stau zwischen Anger und Bad Reichenhall.

Staureichster Abschnitt

Auch der bundesweit staureichste Streckenabschnitt auf Fernautobahnen lag in Südbayern: Die A3 zwischen der österreichischen Grenze bei Suben und Passau. Die Staulänge betrug auf diesen 16 Kilometern addierte 911 Kilometer, 271 Stunden standen Autos und Laster im Stau. Grund waren laut ADAC die Grenzkontrollen. Die nächstplatzierten Staufallen sind deutlich harmloser. Sie liegen zwischen Mannheim und Heilbronn (465 Kilometer, 123 Stunden) und zwischen Köln und Oberhausen (449 Kilometer, 101 Stunden).

Staustrecken

Weiter stauträchige Autobahnabschnitte sind die A99 München-Süd bis München-Nord, die A99 München-Nord bis München-Süd-West und die A99a München-Allach bis München-Eschenried.

Die Stautage

In der bundesweiten Hitliste des stauträchtigsten Wochentags hat der Mittwoch den Donnerstag überholt. Im Schnitt summierten sich die Staus an diesem Tag auf eine Länge von 5920 Kilometern (Donnerstag: 5800 Kilometer). Kaum besser fuhr es sich dienstags (5300) und freitags (5100 Kilometer Stau). Vergleichsweise glimpflich war das Staugeschehen am Wochenende: An Samstagen gab es im Schnitt 1500 Kilometer Stau, an Sonntagen 1400 Kilometer.

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