Kein Kindergeld bei Studium neben Vollzeitjob

von Redaktion

Kindergeld kann auch für volljährige Kinder gezahlt werden. Absolviert der Nachwuchs nach dem Schulabschluss eine Ausbildung, fließt die Leistung bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. Nimmt das Kind aber nach einem Bachelorabschluss eine Arbeit auf und setzt ein Masterstudium neben dem Beruf fort, geht der Anspruch verloren. Das hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden (Az.: III R 26/18). Denn dann steht die Berufstätigkeit und nicht mehr die Ausbildung im Vordergrund. Das Studium kann als berufsbegleitende Weiterbildung angesehen werden.

In dem verhandelten Fall hatte die Tochter der Klägerin nach dem Abitur an einer Dualen Hochschule ein Studium im Fach Betriebswirtschaftslehre aufgenommen. Hierzu gehörte eine dreijährige praktische Ausbildung in einem Betrieb. Im September 2015 beendete die Tochter das Studium mit dem Abschluss Bachelor of Arts. Ab Oktober 2015 nahm sie eine Vollzeitstelle in ihrem bisherigen Ausbildungsbetrieb an.

Parallel dazu begann die Tochter ein Masterstudium in Wirtschaftspsychologie. Die Vorlesungen fanden abends und am Samstag statt. Die Familienkasse wollte ab Oktober 2015 kein Kindergeld mehr zahlen. Die Begründung: Die Tochter habe mit dem Bachelorabschluss bereits ihre Erstausbildung abgeschlossen.

Dieser Auffassung schloss sich der BFH grundsätzlich an. Anspruch auf Kindergeld bestehe für volljährige Kinder nur, wenn sie in einer Ausbildung sind und keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, die mehr als 20 Wochenstunden umfasst, stellten die Richter fest. Bei berufsbegleitenden Weiterbildungen kommt es darauf an, ob nach dem ersten Abschluss weiterhin die Ausbildung die hauptsächliche Tätigkeit darstellt oder ob die Berufstätigkeit im Vordergrund steht.  dpa

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