Aufgrund der vorliegenden Informationen kann ich nicht beurteilen, ob es sinnvoll ist, die komplette Summe in einen aktienbasierten ETF anzulegen. Dazu müsste man Ihre Risikobereitschaft und Ihre gesamten Anlagen kennen. Grundsätzlich ist die Investition in einen ETF auf den MSCI World sinnvoll. Dieser Index umfasst über 1600 Unternehmen aus den Industriestaaten. Insofern ist der Name irreführend: World bedeutet hier, dass die Schwellenländer fehlen. Für eine echte Weltabdeckung empfehle ich Ihnen, im geringen Maße einen ETF auf den MSCI Emerging Markets (Schwellenländer) beizumischen – vielleicht 10 bis 20 Prozent der Summe. Alternativ kommt ein ETF auf den MSCI All Country World oder den FTSE All-World infrage. Letzterer hat „nur“ 51 Prozent USA gegenüber dem MSCI World, der knapp 60 Prozent USA enthält. Zur Anbieterauswahl: Die ETF-Anbieter unterscheiden sich in der Leistung kaum. Sie finden in der Regel sowohl thesaurierende als auch ausschüttende Tranchen. Die Kosten unterscheiden sich bei den Anbietern insofern, dass die laufenden Gebühren zwischen 0 und 0,45 Prozent liegen. Trotzdem heißt es nicht zwingend, dass der teurere Fonds schlechter abschneidet. Kleinere Unterschiede ergeben sich durch das Timing innerhalb eines Fonds, aber auch durch zusätzliche Geschäfte wie die Wertpapierleihe.
Natürlich ist ein günstigerer Fonds bei ansonsten gleichen Kriterien zu bevorzugen. Falls die Anlagesumme nicht bereits vorher im Aktienmarkt investiert war, könnten Sie sich auch überlegen, ob Sie die Anlagesumme in Tranchen investieren, um zu vermeiden, dass Sie den „falschen Tag“ erwischen. Zumindest, wenn Sie bislang wenig Erfahrung mit Aktieninvestments haben, rate ich dazu, um zunächst ein wenig Erfahrung mit dem Auf und Ab der Märkte zu erlangen. So können Sie besser einschätzen, wie es um Ihre Risikobereitschaft bestellt ist. Achten Sie beim Kauf auch auf die Kosten, diese sind am Ende für die „Gesamt-Performance (Leistung)“ entscheidend.