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Wie solide sind Prämiensparverträge?

von Redaktion

Siegfried S.: „Ich bin 51 Jahre alt. Zur Altersversorgung habe ich im Jahr 2014 einen Prämiensparer abgeschlossen, mit 50 Euro pro Monat. Der Abschluss erfolgte bei einer Spareinrichtung einer Wohnungsbaugenossenschaft. Ab dem dritten Sparjahr wird eine Prämie von drei Prozent steigend bis zum 25. Jahr bis 50 Prozent auf die eingezahlten Jahressparraten gezahlt. Die Prämie von 50 Prozent wird ab dem 15. Sparjahr gezahlt. Die Grundverzinsung liegt derzeit bei 0,1 Prozent pro Jahr. In den Medien liest man immer wieder, dass speziell die Sparkasse solche Verträge vorzeitig kündigt. Kann dies auch bei einer Anlage bei einer Wohnbaugenossenschaft passieren? Sollte ich aus Renditegründen meinen derzeitigen Aktiensparplan in Höhe von 50 Euro pro Monat um die bisherige Prämiensparrate aufstocken? Der Aktiensparplan besteht seit 1. Januar 2017 bei der Onvista Bank. Bespart wird der ETF Fonds iShsll-Core MSCI World, ISIN IE00B4L5Y983. Ich denke auch darüber nach, bei Weltsparen einen Sparplan WeltInvest 50 oder WeltInvest 70 einzurichten. Was raten Sie mir?“

Zunächst einmal gilt für Ihren Sparvertrag das, was in den Bedingungen steht. Sie haben diesen ja nun erst seit fünf Jahren, da würden die derzeit von einigen Sparkassen angeführten Argumentationen nicht greifen. Sollten in einigen Jahren die zugesagten Renditen für die Genossenschaft schwer zu erfüllen sein, wird man sicherlich auch dort schauen, ob es Änderungsmöglichkeiten gibt. Insgesamt gehen Sie bei einer Anlage bei einer Wohnungsgenossenschaft immer ein höheres Risiko ein als bei einem einlagengesicherten Festgeld. Ob Sie lieber in Ihren Aktien-ETF oder in die Spareinlage einzahlen, kann so nicht beantwortet werden. Das hängt von Ihren Zielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Langfristig hat ein ETF-Sparplan auf den MSCI World zwar höhere erwartete Renditen, jedoch können Sie hier auch empfindliche (Buch-)Verluste erleiden. Dann ist Durchhaltevermögen gefragt. Weltsparen bietet seit einiger Zeit ETF-Portfolien mit unterschiedlicher Aktiengewichtung an, die Sie besparen können. Aus meiner Sicht können Sie sich die dafür anfallenden Gebühren sparen. Wenn Sie selbst breit gestreut in Festverzinsliche (über den Sparvertrag) und Aktien (über den ETF von ishares) anlegen, dann ist ein solches Portfolio eine „Schein-Streuung“. Ob Sie selbst derzeit ein Portfolio mit der Gewichtung 50/50 oder zum Beispiel 70/30 besitzen, können Sie ausrechnen und durch die Veränderung der Sparraten ja jederzeit anpassen.

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