14 von 21 Wienern schneiden beim Test gut ab, darunter preisgünstige und Bio-Varianten. Nur zwei Würstchen sind durchgefallen (Stiftung Warentest, Heft 10/19). Nicht getestet wurden Würstchen im Glas – der Grund: Diese würden heute kaum mehr gekauft.
Fünf gute Biowiener
Wer auf biologische Erzeugung Wert legt, hat die Wahl zwischen fünf guten Produkten mit Biosiegel – aus Schweinefleisch oder Schwein und Rind. Die beste Biowiener (vom Discounter Lidl, Metzgerfrisch Bio Organic) landet sogar ganz vorn. Sie kostet nicht einmal mehr als die konventionelle, mit der sie gemeinsam an der Testspitze steht (Rügenwalder Mühle, Mühlenwürstchen Wiener).
Beide Produkte schneiden in Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl sehr gut ab.
Mineralöl in den Packungen
In den konventionellen Würstchen von Penny (Mühlenhof Delikatess Wiener Würstchen) wiesen die Tester gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh) nach, die sich im Körper anreichern können. Die Gehalte waren in einigen Packungen sehr hoch, in anderen niedrig – bei gleichem Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Ursache dafür ist den Testern unbekannt, die ließe sich nur durch Kontrollen der einzelnen Produktionsstufen finden. Mineralöle können etwa aus Maschinenöl stammen.
Wiener aus Geflügelfleisch
Bei Wienern aus Geflügelfleisch gilt: Die Teuersten von „Alnatura“ fallen durch. Sie haben die Gesamtnote Mangelhaft (5,0). Geruch und Geschmack bewerten die geschulten Tester als „alt“ und „fremdsauer“. Dazu passt, dass die Prüfer eine hohe Keimbelastung nachwiesen. Das Qualitätsurteil lautet damit nur mangelhaft. Die Geflügelwiener von Aldi Nord (Note 1,5) und Aldi Süd (Note 2,0) haben die Nase vorn, gefolgt von Lidl (Note 2,0) und Rewe (Note 2,5).
Es geht auch ohne Pökelsalz
Pökelsalz macht rosa und konserviert. Aus dem Zusatzstoff können aber krebserregende Nitrosamine entstehen. Daher verzichtet Alnatura bei seinen Wienern auf Pöckelsalz. Die meisten anderen Wiener sind gepökelt. Ihre Nitritwerte liegen aber weit unter der zulässigen Höchstmenge.
Nur ein weiterer Bioanbieter, Ökoland, verzichtet auf Pökelsalz – und beweist: Es geht ohne. Die Würstchen sind komplett frei von Zusatzstoffen. Zwar sehen sie untypisch grau-beige aus, aber die mikrobiologische Qualität ist sehr gut.
Hohe Fleischqualität ab 60 Cent
Die günstigsten Wiener kosten nur 60 bis 70 Cent pro 100 Gramm. Manche – darunter das Umweltbundesamt – sagen, Fleisch sei zu billig in Deutschland. Dennoch erweist sich die Fleischqualität der Würstchen im Test als erfreulich hoch. Alle enthalten viel hochwertiges Muskelfleisch. Die Tester fanden keine Hinweise auf maschinell vom Knochen geschabtes Fleisch, Nerven- und Hirngewebe oder wiederverarbeitetes Brät, etwa von geplatzten Würsten.
Kein idealer Snack zwischendurch
Auch wenn viele Wiener beim Test gut abschnitten: Täglich sollten sie dennoch nicht auf dem Speiseplan stehen. Denn ernährungsphysiologisch schneiden sie nur ausreichend ab. Sie enthalten zu viel Fett. Wiener aus Schweinefleisch bestehen zu einem Viertel aus Fett, die aus Geflügel zu einem Fünftel. Besser ist es daher, Wiener als Teil einer sonst fettarmen Mahlzeit zu essen – etwa klein geschnitten in Gemüsesuppe oder mit Semmel.
Kinder sollten bei einem Würstchen bleiben. Das gilt auch für Erwachsene, wenn sie dazu Kartoffelsalat essen.
Stichwort: Verpackung
Die Experten beurteilten, wie sich Packungen öffnen, wiederverschließen und Würstchen entnehmen lassen. Auf die Umweltverträglichkeit der Verpackungen gehen die Tester nicht ein, weil sie noch nicht über vergleichbare Ökobilanzen für die unterschiedlichen Materialien verfügen.