Mit drei Policen Existenz sichern

von Redaktion

Kinder großziehen, eine Ausbildung finanzieren, vielleicht eine Immobilie abbezahlen – es sind immense Summen, die im Laufe eines Familienlebens monatlich zu stemmen sind. Umso wichtiger ist es, sich gegen finanzielle Risiken abzusichern.

Der richtige Versicherungsschutz ist ein essentieller Familienbegleiter. Die Krankenversicherung ist ohnehin obligatorisch. Drei weitere Policen sichern die finanzielle Existenz: die Berufsunfähigkeitsversicherung, die Risikolebensversicherung und die private Haftpflichtversicherung. Was sie absichern, welche Versicherungssummen sinnvoll sind, auf welche Details man beim Abschluss achten muss, hat „Bialo“ untersucht.

Berufsunfähigkeit

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein Muss für alle, die auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu be-streiten. Viele unterschätzen das Risiko, berufsunfähig zu werden – dabei sprechen die Statistiken eine deutliche Sprache: Rund jeder Vierte wird mindestens einmal in seinem Leben berufsunfähig. Auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente kann man sich in solchen Fällen nicht verlassen, sie leistet in der Regel zu wenig.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert das finanzielle Risiko ab, wegen Krankheit oder wegen eines Unfalls nicht mehr arbeiten zu können. In diesem Fall zahlt der Versicherer eine monatliche Rente für die Dauer der Berufsunfähigkeit bis zum Rentenalter. In der Regel erhält man die volle Monatsrente ab 50 Prozent Berufsunfähigkeit.

Es lohnt sich, die Police in jungen Jahren abzuschließen, denn es fällt eine umfassende Gesundheitsprüfung an. Wer chronische Erkrankungen hat, muss meist Aufschläge zahlen oder wird unter Umständen sogar ganz abgelehnt. Auch für Berufe, die eine erhöhte Gefahr für die Gesundheit darstellen, sind Risikoaufschläge zu zahlen.

Damit die Police im Ernstfall auch wirklich existenzrettend ist, muss die Rentenhöhe ausreichend hoch sein. Als Faustregel gilt: 70 bis 80 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens sollten als Rente abgesichert sein.

Wer eine Police abschließt, sollte die Beitragsstruktur der Berufsunfähigkeitsversicherung kennen. Gut ist, wenn die Tarife eine möglichst geringe Differenz zwischen Zahl- und Tarifbeitrag aufweisen. In einem sehr guten Brutto-Netto-Verhältnis stehen zum Beispiel die Hannoversche, die Allianz, die Dialog und die Nürnberger.

Detaillierte Fragen zum Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers sind Teil jeder Versicherungspolice. Der Versicherungsnehmer sollte diesen Fragenteil gründlich beantworten. Ungenaue oder unvollständige Angaben bei den Gesundheitsfragen sind einer der größten Knackpunkte, weshalb Versicherungsunternehmen Rentenzahlungen unter anderem aus Berufsunfähigkeitsversicherungen verweigern.

Um die Gesundheitsfragen korrekt zu beantworten, sollten Versicherungsnehmer zwingend einen Blick in ihre Patientenakte bei den diversen behandelnden Ärzten und Therapeuten werfen. Wer sich nicht mehr an alle Arztbesuche erinnert, kann sich an seine Krankenkasse wenden und an die kassenärztliche Vereinigung.

Noch wichtiger als der monatliche Beitrag sind gute Leistungen eines Vertrags. Diese Details sollte man dabei im Blick haben:

. Wichtig ist auch die Nachversicherungsoption. Neue Lebenssituationen wie die Geburt von weiteren Kindern oder der Kauf einer Immobilie machen möglicherweise eine höhere monatliche Rente nötig. Sie sollte sich während der Laufzeit ohne erneute Gesundheitsprüfung anpassen lassen.

. Abstrakte Verweisung: Darauf sollte der Anbieter verzichten. So ist der Versicherungsnehmer geschützt davor, auf einen anderen Beruf ausweichen zu müssen, wenn er berufsunfähig wird.

. Sechs-Monats-Prognose: Entscheidend ist für den Versicherungsnehmer die Frage, für wie lange er voraussichtlich berufsunfähig sein muss, damit die Versicherung die Rente ausbezahlt.

. Anerkennung ab Beginn der Erkrankung: Ist der Versicherungsnehmer länger als sechs Monate nicht in seinem Beruf einsatzfähig, zahlen viele Versicherer rückwirkend ab Eintritt der Berufsunfähigkeit.

. Rückwirkende Zahlung: Manchmal vergehen Monate und Jahre, bis ein Versicherungsnehmer begreift, dass er nie wieder in seinem Beruf arbeiten kann. Günstig ist es dann, wenn die Versicherung bei verspäteter Meldung der Berufsunfähigkeit bis zu drei Jahren rückwirkend die Rente auszahlt.

. Leistungsdynamik sorgt dafür, dass der Beitrag kontinuierlich etwas ansteigt, um die Inflationsrate über die gesamte Laufzeit der Police auszugleichen.

Risikolebens-Versicherung

Eine Risikolebensversicherung sichert den Todesfall ab: Stirbt in einer Familie ein Elternteil, ist das ein erheblicher finanzieller Einschnitt. Nun muss der verbleibende Elternteil alleine das Einkommen erwirtschaften und gleichzeitig die Kinder betreuen. Die Risikolebensversicherung leistet in diesem Fall eine Kapitalzahlung.

Die Versicherungssumme ist das Kernstück der Police. Viele sichern eine viel zu niedrige Summe ab. Wie hoch die Summe sein muss, hängt von vielen Faktoren ab: Wie viele Kinder gibt es und wie alt sind sie? Bis zum Alter von 25 Jahren, was in etwa dem Ende der Ausbildungszeit entspricht, sollte man die finanzielle Versorgung der Kinder einberechnen. Wer einen Partner und zwei Kinder (Alter drei und fünf Jahre) absichern möchte, muss rund 450 000 Euro Versicherungssumme ansetzen.

Wer eine Immobilie abzubezahlen hat, sollte auf zwei Risikolebensversicherungen setzen: eine zur finanziellen Absicherung der Familie, die andere, um die Restschuld der Immobilie abzusichern.

Private Haftpflicht

Eine private Haftpflichtversicherung gehört ausnahmslos in jeden Haushalt – ob Familie oder Single. Sie deckt Schäden ab, die man anderen zufügt, seien es Sach- oder Personenschäden. Die Deckungssumme sollte so hoch wie möglich sein. Zu 15 Millionen Euro Mindestsumme rät der Bund der Versicherten.

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