Der Christbaum im Topf kann im Garten überleben – aber das gelingt oft nicht. Insbesondere nicht, wenn man ihn direkt aus dem warmen Haus in die Kälte stellt.
Denn beim Auszug aus dem Haus in den Garten muss der Baum sich erst mal an die Witterungsbedingungen gewöhnen. Ratsam ist es daher, den Baum erst für ein paar Tage in den Flur, unbeheizten Wintergarten oder die Garage zu stellen. Das empfiehlt Niels Reinke, Mitglied im Bund deutscher Baumschulen.
Ist es draußen dann verhältnismäßig warm, ist das Einpflanzen kein Problem. Bei Temperaturen im einstelligen Bereich sollte man hingegen abwarten. Auch der Boden muss beim Einsetzen frostfrei sein – „mindestens so tief, wie der Topf groß ist“, rät der Experte. Danach muss der Baum regelmäßig an frostfreien Tagen gegossen werden.
Insgesamt sollte der Weihnachtsbaum nicht zu lange im Haus bleiben – über die Festtage, lautet der übliche Tipp. In der Zeit muss er regelmäßig gegossen und mit dem Nebel aus einer Sprühflasche benetzt werden.
Und: Die Gehölze reagieren empfindlich auf die trockenen und warmen Bedingungen im Haus. Daher dürfen sie nicht direkt vor der Heizung oder einem Kamin stehen. „Wir würden es ja auch nicht mögen, 24 Stunden vor dem warmen Ofen zu sitzen“, sagt Reinke.
Kann man den Christbaum im nächsten Jahr wieder ausgraben? Davon rät Reinke ab – es sei denn, man setzt ihn mitsamt dem Topf in den Gartenboden. „Die Wurzeln werden zwar aus dem Topf herauswachsen. Aber wenn man ihn rausholt, kann man ein wenig drehen, sodass diese Wurzeln abreißen.“
Die Weiternutzung als Christbaum ist meist nur einmal möglich – denn Nordmanntannen, der beliebteste Baum, legen pro Jahr 30 bis 40 Zentimeter an Höhe zu.
Nach einiger Zeit wird sich zeigen, ob der Christbaum zum Hausbaum im Garten wird. Gelingt dies nicht, kann das auch an der grünen Ware selbst liegen: Viele der Gehölze wachsen in ihrem Leben vor dem Dasein als Christbaum nur an einem Standort. Ihre Wurzeln werden bei der Ernte teils abgestochen und in einen Topf gedrückt, erläutert Reinke. „Diese Bäume werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weiterwachsen.“
Ein Baum, der eine größere Chance auf ein Anwachsen hat, wurde in seinem Vorleben mehrfach in der Gärtnerei und Baumschule umgesetzt. Das ist eine übliche Methode, um die Bildung von Feinwurzeln anzuregen. dpa