LESER FRAGEN – EXPERTEN ANTWORTEN

Wie ist der Börsengang zu bewerten?

von Redaktion

Günther E.: „Eine Frage zur DKS Deutsche Kapital & Sachwerte AG: Sie bietet ihre Aktien im vorbörslichen Verkauf zum Preis vom zwölf Euro an. Die Erstnotierung soll dann zwischen 20 bis 25 Euro liegen. Der Börsengang ist für das erste Quartal 2020 in Frankfurt vorgesehen. Was halten Sie davon?“

Wenn Sie im Internet nach dem Börsengang googeln, treffen Sie auf Warnungen. Auf der Homepage der Firma selbst finden sich keine Informationen zu einem geplanten Börsengang, hier wird zum Beispiel für eine Nachranganleihe geworben. Grundsätzlich erinnern Börsengänge, bei denen die Kurse nach der Erstnotiz eine Verdopplung versprechen, an die Zeiten des Neuen Marktes in der Zeit von 1999 bis 2001. Dessen unrühmliches Ende ist bekannt. In den vergangenen Jahren verliefen Börsengänge anders. Es gibt zwar immer wieder Aktien mit Zeichnungsgewinnen, aber nicht in diesem Maße. Warum auch sollte jemand eine Aktie zu einem Kurs an den Markt bringen, von der er schon sicher ist, dass er sich verdoppelt? Da könnte der Ausgabepreis – der ja Angebot und Nachfrage widerspiegeln soll – gleich höher sein. Niemand hat schließlich etwas zu verschenken.

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