Urlaubsplanung beginnt heute oft im Internet. Die Stiftung Warentest hat 15 Buchungsportale für Ferienunterkünfte getestet, darunter AirBnb, Booking.com, Expedia und FeWo-direkt.
Trefferlisten der Portale oft rätselhaft
Schon nach wenigen Klicks spucken Online-Buchungsportale Dutzende Ferienunterkünfte aus. Doch Nutzer erkennen nicht immer, warum ein Zimmer, eine Wohnung oder ein Haus in der Liste ganz oben steht. Es kann vorkommen, dass Hotels für ihre Platzierung bezahlt haben. Nicht alle Buchungsportale weisen deutlich darauf hin. Expedia schreibt „Gesponsert“ auf solche Einträge, außerdem steht da: Die gezahlte Kommission beeinflusse „möglicherweise unsere Reihenfolge“. Bei Booking.com weist nur ein Daumen auf Sponsoring hin. Andere erklären ihre Listen gar nicht.
Browserverlauf beeinflusst Angebote
Nicht alle Kunden erhalten dieselben Suchergebnisse. Denn die Portale werten die digitalen Spuren der Nutzer aus – vom Cookie bis zum Browserverlauf. Oft lohnt es sich, Hotels oder Gastgeber direkt zu kontaktieren. Knapp zwei Drittel der Hotels der Recherche verlangten auf ihrer Webseite niedrigere oder gleich hohe Preise wie die Portale.
Angeblich nur noch wenige Zimmer frei
Eine weitere gern genutzte Masche: Portale gaukeln eine hohe Nachfrage vor, indem sie anzeigen, dass im gewünschten Zeitraum nur noch ganz wenige Zimmer frei sind. Das Ziel ist klar: Der Verbraucher soll schnell buchen. Doch die Warentester raten zur Besonnenheit. Und ist das Wunschhotel wirklich auf einem Portal ausgebucht, lohnt der Blick zu einem anderen Anbieter – oder ein Anruf direkt beim Hotel. Denn oft gibt es noch Zimmer.
Zusammensetzung der Kundenbewertungen
Was frühere Besucher über eine Unterkunft geschrieben haben, gibt oft den Ausschlag bei der Buchung: Schimmelte die Dusche, lag der Strand vor der Tür? Doch wie ein Buchungsportal die Gesamtnote für eine Unterkunft berechnet, können Nutzer nicht immer nachvollziehen. Die Stiftung rät zu prüfen, auf wie vielen Bewertungen das Gesamturteil beruht, wann die Unterkunft zuletzt bewertet wurde und wer sie bewertet hat. Außerdem sollte man zuerst die schlechten Bewertungen lesen. Auf immerhin elf getesteten Portalen gilt: Wer eine Unterkunft bewerten will, muss dort gewesen sein.
Testsieger bei Hotels ist Expedia
Kleine Tricks und Stressmacher ausgeklammert, schnitten die sechs geprüften Vergleichsportale mit Fokus auf Hotels aber allesamt „gut“ ab. Bewertet wurden unter anderem der Buchungsprozess, die Gestaltung von Website und Suchmaske, die Filtermöglichkeiten und der Umgang mit Bewertungen. „Expedia“, „Booking.com“, „Hotels.com“, „Hotel DE“, „HRS“ und „Agoda“ bekamen Noten zwischen 1,9 und 2,4.
Airbnb und Fewo-direkt für Ferienwohnungen
Etwas schlechter war das Ergebnis bei den Portalen mit Schwerpunkt auf Ferienwohnungen. Lediglich „Airbnb“ und „Fewo-direkt“ (beide Note 2,4) schnitten hier „gut“ ab. Miserabel war aber kein Portal: Sieben Mal gab es ein „Befriedigend“. mm/dpa