Mehr Nachhaltigkeit, Toleranz für andere und die Verbindung der digitalen Welt mit dem realen Leben – diese Gesellschaftsthemen bewegen auch die weltgrößte Spielwarenmesse in Nürnberg. Zu den Trends in diesem Jahr gehören Spielzeuge, die nachhaltig produziert wurden, die für Umweltbewusstsein und Diversität werben oder sich an Menschen mit Beeinträchtigungen richten. Außerdem finden Helden aus Computerspielen und Internet als Spielsachen ihren Weg in die Kinderzimmer. „Damit wird eine Zielgruppe erreicht, die eigentlich zu alt für die klassischen Spielwaren ist“, sagte Christian Ulrich von der Spielwarenmesse. Zu der 71. Ausgabe erwarten die Veranstalter vom 29. Januar bis 2. Februar fast 3000 Aussteller aus 70 Ländern. Diese werden rund 120 000 Neuheiten präsentieren.
Mehr als drei Milliarden Euro geben die Deutschen jährlich für Spielzeug aus, Tendenz steigend.
Bei den Kunden kommt Spielzeug aus Holz, Bambus oder recycelbaren Materialien nach Angaben des Bundesverbands der Spielwarenhändler gut an. Deshalb nehmen die Geschäfte diese verstärkt in ihr Sortiment auf. Doch Umweltschützer sehen die Bio-Kunststoffe auch kritisch, weil diese mit Nahrungsmitteln um Anbauflächen konkurrieren könnten. Außerdem könne man diese zurzeit weder über die gelbe Tonne noch über die Bio-Tonne entsorgen, sagt Rolf Buschmann vom BUND. „Wichtiger ist es, den Verbrauch zu reduzieren. Spielzeug ist vor allem nachhaltig, wenn es nachhaltig gut ist.“ Also wenn es viele Jahre hält und weitervererbt werden kann. Eine andere Möglichkeit ist, kaputte Spielsachen zu reparieren statt wegzuwerfen. foto: Daniel Karmann, dpa