In Asien ist die Sojabohne seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel. In der westlichen Welt wird immer wieder heftig über ihren gesundheitlichen Nutzen diskutiert. Unumstritten ist ihre Bedeutung als hervorragender pflanzlicher Eiweißlieferant. In der vegetarischen und veganen Ernährung findet sie daher reichlich Verwendung in Form von Tofu, Sojamilch und -joghurt.
Soja wird auch zu Tempeh und Misopaste fermentiert und als Würzsauce für Sushi und andere asiatische Gerichte geschätzt. Zunehmend beliebt sind auch Fleischersatzprodukte auf Sojabasis, zum Beispiel für Burger oder Bratwürste. Hierbei handelt es sich um industriell hoch verarbeitete Produkte. Doch auch für Sojamilch und Tofu sind einige Verarbeitungsschritte nötig, um die roh giftige Sojabohne genießbar zu machen.
Verglichen mit Kuhmilch hat ein Sojadrink – denn eigentlich ist der Begriff Milch hier nicht erlaubt – einen ähnlich hohen Eiweißgehalt. Die pflanzlichen Proteine sind allerdings leichter verdaulich. Der Fettgehalt liegt mit etwa 2 Prozent niedriger als bei Vollmilch. In Sachen Calcium kann das Sojagetränk nicht mit Kuhmilch mithalten. Wer viel Sojamilch trinkt, sollte daher ein mit Calcium angereichertes Produkt wählen.
Überhaupt lohnt ein Blick auf die Zutatenliste. So lässt sich erkennen, ob der Sojadrink zusätzlich Zucker, Aromazusätze oder andere Zusatzstoffe enthält. Ähnlich wie bei der Käseherstellung entsteht aus Sojamilch durch den Einsatz von Gerinnungsmitteln Tofu. Die weißliche Masse ist nahezu geschmacklos und lässt sich vielseitig würzen und zubereiten. Neben Eiweiß und wertvollen Fettsäuren enthält Soja auch ganz besondere sekundäre Pflanzenstoffe. Dazu gehören die sogenannten Isoflavone. Sie ähneln in ihrer chemischen Struktur dem Hormon Östrogen. Isoflavone sollen vor Wechseljahresbeschwerden und Osteoporose schützen und werden häufig in Form von Nahrungsergänzungsmitteln vertrieben.
Der Nutzen dieser Produkte ist wissenschaftlich allerdings nicht ausreichend belegt. Diesbezügliche Werbeaussagen sind daher nicht erlaubt, in der Praxis aber immer wieder anzutreffen. Keinesfalls sollten solche Produkte in hoher Dosierung oder über längere Zeit eingenommen werden, da unklar ist, ob die hormonähnliche Wirkung der Isoflavone beispielsweise das Krebsrisiko erhöhen kann. Wer gerne Lebensmittel wie Tofu oder Sojamilch verzehrt, muss sich keine Sorgen wegen einer Überdosierung machen.
Neu in der gesellschaftlichen Diskussion um die Sojabohne ist der Umweltaspekt. Denn vor allem in Südamerika wurden und werden riesige Flächen für den Anbau von – häufig gentechnisch verändertem – Soja gerodet, was wertvolle Biotope und Urwälder zerstört. Die nährstoffreiche Bohne ist als Kraftfutter für die Tiermast von globaler Bedeutung. Etwa 80 Prozent der Welternte werden zu Tierfutter weiterverarbeitet. Über diesen Umweg landet umweltschädlich erzeugtes Soja in Form von Fleisch auf den Tellern in aller Welt. Soja, das direkt zu Lebensmitteln verarbeitet wird, stammt dagegen meist aus europäischer Ernte, häufig aus Österreich, Italien oder Frankreich. Auch in Deutschland gibt es mehr und mehr Anbauprojekte.
Sesam-Tofu
Zutaten: 200 g Tofu, 2 EL Sesam, 2 EL Speisestärke, Öl zum Braten
Zubereitung: Tofu abtropfen lassen und in etwa 2 cm große Würfel schneiden. Sesam ohne Fett in einer beschichteten Pfanne anrösten. Sesam und Stärke mischen, die Tofuwürfel darin wenden und im Öl knusprig braten. Fertige Würfel auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Nach Belieben mit gehackten Lauchzwiebeln oder frischem Koriander bestreuen. Passt gut zu Ofengemüse, bunten Salaten oder als Suppeneinlage.