Das Frühjahr bringt auch Krankheiten ans Licht: Pfirsich und Nektarine, später auch Johannisbeere und der Rebstock zeigen blasige Blätter. Häufig sind die Veränderungen zusätzlich rot verfärbt, sodass sie besonders auffallen. Auch wenn das Erscheinungsbild an den unterschiedlichen Obstgehölzen recht ähnlich ist, sind die Verursacher ganz verschieden, informiert die Bayerische Gartenakademie.
Blasen an den Blättern des Pfirsichs
Viele Pfirsichbäume zeigen jetzt im Frühjahr stark gekräuselte, rötlich eingefärbte Blätter. Erkrankte Blätter erscheinen manchmal dick und werden brüchig. Schließlich vertrocknen die Blätter und fallen ab. Durch die geringere Fotosyntheseleistung über die Jahre wird die Pflanze geschwächt und kann die Früchte nicht mehr richtig ernähren. Sie fallen zum Teil auch ab. Das ist das Schadbild der Kräuselkrankheit.
Diesen Pilz muss man bereits bei Knospenschwellen im Januar und Februar angehen. Die Pilzsporen werden bei feuchter Witterung zwischen die jungen Blättchen in die Knospen gespült, wo sie dann auskeimen. Problematisch ist nur, dass man in den Wintermonaten nicht an Pflanzenschutzmaßnahmen denkt.
Durch den sehr milden Winter sind die Schädigungen heuer stark ausgeprägt. Das Problem: Die Bekämpfung ist nicht mehr möglich, sobald man Symptome erkennt. Dann kann man nur noch versuchen, die befallenen Blättchen schnell zu entfernen, damit sich keine neuen Pilzsporen bilden, die dann an den Zweigen überwintern.
Beim regelmäßigen Schnitt zur oder nach der Blütezeit schneidet man einen Teil der infizierten Blätter mit weg.
Blasen an den Blättern der Johannisbeere
Bei den roten Johannisbeeren fällt es an den grünen Blättern auf, wenn sich diese entfalten: blasige und rot gefärbte Aufwölbungen. Auf der Blattunterseite sieht man dann grünliche Johannisbeerblasenläuse. Durch deren Saugtätigkeit entstehen die Aufwölbungen und Verfärbungen. Meist stört der Befall nur das Auge. Das Wachstum der Sträucher ist nicht eingeschränkt. Am besten, man kontrolliert die Pflanzen zum Austrieb und zerdrückt einfach die ersten Läuse
Diese können auch auf andere krautige Pflanzen gewandert sein und kommen im Herbst zurück an die Johannisbeere, wo sie an den Trieben ihre Eier ablegen. Daraus schlüpfen dann im nächsten Frühjahr wieder neue Läuse.
Blasen an den Blättern des Rebstockes
Auch an den Weinstöcken entdeckt man ein ähnliches Phänomen: pockenartige gelbliche oder rötliche Erhebungen auf den jungen Blättern. Das ist die Rebenpockenmilbe, die durch ihre Saugtätigkeit die Blätter zur Entwicklung von Pocken und Haarfilz anregt. Auf der Unterseite der Pocken hat sich ein Haarfilz gebildet, in dem zunächst die Schadmilben, später auch die Raubmilben sitzen. Bei geringem Befall ist der Schaden nur optisch. Ist der Befall sehr stark, könnten sogar die Blüten befallen werden. Wird der Befall bemerkt, die schadhaften Blätter entfernen, um eine zweite Milbengeneration zu reduzieren.