Die Bundesregierung will Mitte Juni, nach den bayerischen Pfingstferien, ihre weltweite Reisewarnung aufheben und durch detaillierte Hinweise zu einzelnen Ländern ersetzen.
Die Hotspots an Nord- und Ostsee füllen sich
Touristen dürfen wieder auf die Inseln und an die Strände an Nord- und Ostsee. Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen wird der Urlaub dieses Jahr anders werden als sonst.
Eine Mund-Nase-Bedeckung wird auch im Urlaub zum ständigen Begleiter gehören, das Tragen einer Alltagsmaske ist in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im ÖPNV und in Geschäften Pflicht.
Die Fährschiffreedereien, die zu den nord- und ostfriesischen Inseln fahren, haben sich einiges überlegt, um ihre Gäste sicher in den Urlaub zu bringen. Wer möchte, darf beispielsweise bei der Überfahrt nach Föhr und Amrum anders als in Vor-Corona-Zeiten im Auto sitzen bleiben.
Geduld und Rücksichtnahme sind Tugenden, die Urlauber an ihre Reiseziele von Usedom bis Borkum mitbringen sollten. Auch für Hoteliers, Einzelhändler und Restaurantbetreiber ist die Situation ungewohnt und neu, wie Touristiker vielerorts betonen.
Im Hotel oder der Ferienwohnung angekommen, wird vieles anders sein. Infomappen auf dem Zimmer, Zeitungen im Foyer und andere schlecht zu reinigende Utensilien, die oft von verschiedenen Menschen in die Hand genommen werden, dürfen nicht ausliegen.
Frühstücksbuffets wird es ebenfalls nicht geben, auch die Wellnessbereiche sind in vielen Hotels aktuell noch geschlossen.
Restaurantbesuch: Mal eben spontan was Essen gehen, vielleicht sogar mit der netten Familie aus der Ferienwohnung nebenan? Wird so einfach nicht sein. In Mecklenburg-Vorpommern etwa dürfen sich nicht mehr als sechs Gäste an einem Tisch aufhalten. Und auch die Reservierung wird in den Küstenländern empfohlen, auch dort, wo sie nicht verbindlich vorgeschrieben ist.
Veranstaltungen: Vielerorts sind größere und kleinere Veranstaltungen bis weit in den Sommer hinein abgesagt worden. Geführte Wattwanderungen oder Sport am Strand sind oftmals aber möglich, wenn auch unter den mittlerweile bekannten Einschränkungen.
Strandleben: Baden im Meer geht immer, vielerorts sind die Rettungsschwimmer schon im Einsatz. Aber auch beim Schwimmen gilt ebenso wie beim Sonnenbaden, Strandspaziergang und Sport: Die bekannten Hygieneregeln und Mindestabstände müssen eingehalten werden. Um den Mindestabstand in den Strandkörben an Nord- und Ostseestrand einhalten zu können, wurden diese entsprechend platziert. Vor der Nutzung müssen diese zudem desinfiziert werden, wie es etwa in Binz auf Rügen und auf Sylt heißt. Zudem ist das Aufstellen oder Ablegen von anderen Gegenständen zwischen den Strandkörben nicht erlaubt.
Italien macht als erstes die Grenzen wieder auf
Italien will noch in den bayerischen Pfingsferien die Grenzen wieder öffnen: Ab dem 3. Juni dürfen wieder Touristen ins Land, auch die Flughäfen sollen bis dahin geöffnet sein.
Österreich empfängt ab 15. Juni Gäste
Mehrere EU-Urlaubsländer haben bereits angekündigt, ihre Grenzen im Sommer wieder für Touristen zu öffnen, darunter auch Österreich. Das Land will seine Grenzen zum Nachbarland Deutschland am 15. Juni öffnen.
Niederlande: Camping ab 1. Juli erlaubt
In den Niederlanden sollen Urlauber ab dem 1. Juli wieder Campingplätze besuchen dürfen.
Spanien lässt Touristen ab Juli wieder rein
Nach Italien kündigte nun auch das von Corona schwer gebeutelte Spanien eine Öffnung für Urlauber an. Der Corona-Hotspot Spanien will im Juli seine Grenzen für ausländische Touristen öffnen. „Ab Juli wird der Empfang ausländischer Touristen unter sicheren Bedingungen wiederaufgenommen werden“, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag in einer Rede an die Nation. „Wir werden garantieren, dass die Touristen keine Risiken eingehen werden und auch, dass sie keine Risiken für uns verursachen“, erklärte der sozialistische Politiker.
Mit seiner Ankündigung machte Sánchez allerdings auch Hoffnungen auf eine frühere Wiederaufnahme des Tourismus zunichte. Diese waren jüngst gewachsen, nachdem ein anderer Corona-Brennpunkt, Italien, die Grenzöffnung für 3. Juni angekündigt hatte.
TUI will Mallorca wieder anfliegen
Der von der Corona-Krise schwer getroffene Reiseanbieter TUI will in einem Monat wieder nach Mallorca und zu anderen Zielen fliegen. „Ab Ende Juni wollen wir pünktlich zu den Sommerferien wieder fliegen“, sagte Vorstandschef Fritz Joussen der „Rheinischen Post (Samstagausgabe). „Wir wollen Mitte/Ende Juni den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen. Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien, Bulgarien sind ebenfalls sehr gut vorbereitet. Die Hotel-Saison soll dort spätestens am 1. Juli starten.“
Lufthansa fliegt wieder 20 Ferienziele an
Die wegen der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa will ab Juni ihr Streckennetz wieder ausbauen. In der zweiten Junihälfte sollten allein aus Frankfurt rund 20 Ziele wieder angeflogen werden – darunter Heraklion (Kreta), Rhodos, Dubrovnik, Faro, Venedig, Ibiza und Malaga, berichtet die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf Konzernkreise. Die Lieblingsinsel der Deutschen, Mallorca, werde ab Mitte Juni deutlich häufiger angeflogen.
Mit dem neuen Juni-Flugplan sollten insgesamt 80 weitere Flugzeuge reaktiviert werden, die bislang wegen der Coronavirus-Pandemie am Boden standen. Ab 1. Juni seien bei Lufthansa, Swiss und Eurowings dann 160 von insgesamt 760 Maschinen im Einsatz.
Türkei bereitet sich auf Lockerung vor
Die türkische Regierung erwartet, dass die Bundesregierung ihre weltweite Reisewarnung noch vor den Sommerferien auch für die Türkei aufhebt. Die Türkei sei ab Mitte Juni bereit, Touristen aus dem Ausland zu empfangen, sagte der türkische Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin, der Deutschen Presse-Agentur.