LESER FRAGEN – EXPERTEN ANTWORTEN

Wie lege ich Geld längerfristig an?

von Redaktion

Waltraud S.: „Ich könnte 30 000 Euro längerfristig entbehren und möchte sie anlegen. Sehr risikofreudig bin ich mit meinen 69 Jahren nicht. Mir wurden Investitionen in den BGF World Healthscience Fund Class A2 EUR und in Deka-Industrie 4.0 CF empfohlen. Wie finden Sie das?“

Für eine längerfristige Anlage sind Aktienfonds grundsätzlich geeignet. Wenn Sie neben diesen 30 000 Euro bereits ausreichend Festgeldanlagen besitzen sowie breit gestreute Aktien-ETF (Indexfonds) als Basisanlagen, dann kann man durchaus über Branchen-Fonds, wie die vorgeschlagenen, nachdenken. Wenn Sie nicht sehr risikofreudig sind, sollten Ihre aktienbasierten Anlagen zehn bis fünfzehn Prozent nicht übersteigen. Ohne Kenntnis Ihrer gesamten Anlagen ist es nicht möglich zu beurteilen, ob dies eine für Sie günstige Empfehlung ist. Es handelt sich hier um zwei gemanagte Fonds mit dafür angemessenen Kosten (1,81 Prozent und 1,51 Prozent p.a.). Die Gesundheitsbranche ist derzeit bei Anlegern beliebt und hat fast wieder alte Höchststände erreicht und auch der Industrie-Fonds hat bereits einen Großteil seiner Verluste aus dem Corona-Crash wieder gutgemacht. Prognosen für die Zukunft lassen sich daraus aber nur bedingt ableiten. Meines Erachtens eignen sich Branchenfonds immer nur als Beimischung. Haben Sie beispielsweise einen oder mehrere weltweite oder regionenspezifische Fonds oder ETF (Indexfonds), dann könnten Sie jeweils einen kleinen Prozentsatz an Branchenfonds beimischen.

Grundsätzlich empfehle ich Ihnen, ETF den Vorzug zu geben – sie sind günstiger. Wenn es unbedingt ein gemanagter Fonds werden soll, achten Sie beim Einkauf darauf, dass dieser über eine Börse und nicht bei der Fondsgesellschaft gekauft wird. So sparen Sie den Ausgabeaufschlag und kaufen stattdessen zu den günstigeren Börsenspesen, wie sie für Einzelaktien üblich sind.

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