Mit einem Konsum von 166 Litern pro Kopf und Jahr ist Kaffee das liebste Getränk der Deutschen. Im Sommer wird das Heißgetränk gerne auch kalt genossen, zum Beispiel als Eiskaffee. In der klassischen Version mit Vanilleeis und einer Haube aus Schlagsahne liegt er in Sachen Kalorien im Bereich einer Zwischenmahlzeit. Wem das zu üppig ist, der kann den Eiskaffee vielfach abwandeln –- ohne Sahne, weniger Vanilleeis oder auch nur mit Milch und Eiswürfeln.
Eine „schlanke“ Version ist auch der italienische Caffè freddo. Hierfür kommt frisch gebrühter Espresso auf Eiswürfel in ein gekühltes Glas, nach Belieben ergänzt mit Milch und Zucker. Damit aus Kaffee oder Espresso ein wohlschmeckendes Kaltgetränk wird, ist es wichtig, ihn nach dem Aufbrühen rasch abzukühlen. Lässt man ihn bei Zimmertemperatur stehen, bleiben von den über 800 aromagebenden Inhaltsstoffen der Kaffeebohne vor allem die bitteren und sauren Noten bestehen, ähnlich wie bei Filterkaffee, der stundenlang in der Kaffeemaschine bleibt. Deswegen ist es sinnvoll, vorgekühlte Gläser zu verwenden und das Getränk möglichst direkt auf Eiswürfel zu gießen.
Doch es geht auch ganz ohne Hitzeeinwirkung, wie beim Trendgetränk Cold Brew Coffee. Dieser wird – entgegen seines Namens – nicht gebrüht, sondern lediglich kalt aufgegossen. Dafür nimmt man etwa 100 bis 200 Gramm grob gemahlenes Kaffeepulver pro Liter Wasser. Das Gemisch soll nun für mindestens zwölf Stunden durchziehen. Statt der Hitze sorgt die Zeit dafür, dass Aromastoffe aus dem Pulver ins Getränk übergehen. Säuren und Bitterstoffe dagegen lösen sich bei dieser Zubereitung schlechter, daher schmeckt Cold Brew Coffee milder und fruchtiger als heiß gebrühter Kaffee. Nach der Ruhephase wird der Cold Brew durch einen Papierfilter gegossen und kann pur oder mit Eiswürfeln, Milch oder Sahne getrunken werden. Manche mixen ihn auch mit ausgefalleneren Zutaten wie Tonic oder Fruchtsorbet.
Auch ein Klassiker unter den kalten Kaffeegetränken kommt ohne Aufbrühen aus: der Frappé. Erfunden wurde er in den 1950er-Jahren in Griechenland, wo gerne und reichlich Instantkaffee getrunken wurde. Für einen klassischen Frappé wird der lösliche Kaffee mit kaltem Wasser und nach Belieben etwas Zucker in einem Milchschäumer oder auch Cocktail-Shaker gemixt und aufgeschäumt und in hohen Gläsern auf Eiswürfeln oder zerstoßenem Eis serviert. Typisch für einen Frappé ist die karamellfarbene Haube aus Kaffeeschaum. Die gelingt besonders gut mit dem richtigen Instantpulver: sprühgetrockneter löslicher Kaffee enthält kaum noch Fette und Öle aus der Kaffeebohne. So kann sich ein stabiler Schaum aus festen Kaffeeteilchen, Wasser und Luft bilden, der nicht so schnell zusammenfällt wie etwa die Crema eines Espresso. Gerne wird Frappé mit Milch, Sahne oder Eis getrunken.
Auch in den Kühlregalen der Supermärkte finden sich in den Sommermonaten viele trinkfertige Kaffeegetränke, die einen schnellen Genuss zum Mitnehmen versprechen. Mit dem Geschmack der frisch zubereiteten Kaffeespezialitäten lassen sich diese Produkte nicht vergleichen. Sie sind oft stark gesüßt und enthalten verschiedenste Zusatzstoffe wie Stabilisatoren und Verdickungsmittel.