Sommerblumen im Balkonkasten haben ihren Höhepunkt schon länger überschritten. Doch bis zum kalten Winter dauert es noch. „Mit einer neuen Bepflanzung von Töpfen und anderen Gefäßen können wir unsere Umgebung neu gestalten und den Herbst genießen“, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie und stellen eine kleine Auswahl vor. Der Gartenfachhandel bietet nun eine Fülle an Pflanzen für Gefäße.
Blütenpflanzen
Im Herbst ist die Blütezeit noch nicht vorbei, auch wenn die Blüten eine etwas untergeordnete Rolle spielen, da sie den Winter nicht überstehen. Chrysanthemen, reichblühende Astern vor allem in Weiß sowie rosa und lila Tönen, Braunelle und Günsel bleiben niedrig und zeigen attraktive Lippenblüten. Die Fette Henne darf nicht fehlen. An sonnigen Tagen werden die Blütendolden von vielen Insekten umschwirrt. Klassisch sind Stiefmütterchen und deren Verwandte. Immer häufiger sieht man Mini-Alpenveilchen, deren Blüten noch Temperaturen um den Gefrierpunkt überstehen. Nach der Blüte erscheinen Früchte. Deshalb sind auch fruchttragende Pflanzen für eine Herbstbepflanzung gut geeignet. Die meist kugelige Form der Beeren bringt noch einmal einen neuen Aspekt in die Pflanzkombination. Oft sieht man deshalb Johanniskraut mit kugeligen Früchten auf aufrecht stehenden Stängeln. Die Schein- oder Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens) und die Topfmyrte (Pernettya mucronata) besitzen rote, rosa und manchmal weiße runde kleine Früchte.
Blattschmuck
Blätter müssen nicht einfarbig und grün sein, sondern sind schon allein bunte Farbtupfer. So zeigen die vielen verschiedenen Sorten der Purpurglöckchen (Heuchera) rotlaubige, kupferfarbene, silbrige, grüne oder fast schwarze Blätter. Diese sind manchmal stark gekraust und mehrfarbig mit auffälligen Blattzeichnungen. Silbergraue oder silbergrüne Blätter besitzen Silberblatt, Stacheldrahtpflanze und Heiligenkraut sowie Wollziest. Efeu und Mühlenbeckie besitzen einen hängenden Wuchs und umspielen das Pflanzgefäß. Die Mauerpfefferarten (Sedum) schmücken mit Blattformen und Farben sowie mit Blüten.
Gräser
Gräser bereichern das herbstliche Arrangement durch die filigrane Leichtigkeit. Sanft wehen die Halme im Wind. Bei Tau oder später bei Raureif sitzen die Tropfen wie Perlen in den Blütenständen. Andere besitzen farbige Halme. Die Gräser-Auswahl ist sehr groß, sodass nach Gefäßgröße entschieden werden kann. Besonders schön sind Lampenputzer- oder Federborstengras (Pennisetum), Rutenhirsen (Panicum), Seggen (Carex) oder niedriges Chinaschilf (Miscanthus).
Bepflanzung
Die meisten Pflanzen wachsen jetzt nicht mehr sehr viel, sodass eine dichtere Pflanzung möglich ist. Besonders schön ist ein Wechsel zwischen hohen und niedrigen bzw. stehenden und hängenden Pflanzen. Blühendes steht mit Blattschmuck im Wechsel. Achten Sie auf ein gutes Pflanzsubstrat. Dies sollte vor allem luftdurchlässig und daher mit strukturstabilen Materialien versetzt sein, zum Beispiel Lavastückchen, gebrochenen Tonkugeln. Im Herbst und Winter gibt es immer wieder stärkere Regenfälle und Wasser muss abfließen können, damit die Pflanzenwurzeln nicht verfaulen, wenn die Erde zu lange zu nass ist. Bei Trockenheit des Substrates darf das leichte Gießen nicht vergessen werden.