Kurkuma hält in westliche Küchen Einzug

von Redaktion

Nach dem Siegeszug der Ingwerwurzel erobert derzeit Kurkuma, ebenfalls eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, mehr und mehr die Küchen der westlichen Welt. Genutzt werden, wie beim Ingwer, die von der Pflanze als Speicherorgane genutzten unterirdischen Triebe, Rhizome genannt. Sie werden entweder als frische Knollen oder gekocht, geschält, getrocknet und gemahlen als Pulver verkauft.

Die leuchtend orangegelbe Farbe von Kurkuma ist auch für den deutschen Namen Gelbwurz verantwortlich. Als Einzelsubstanz ist der farbgebende Inhaltsstoff Curcumin auch als Zusatzstoff mit der E-Nummer 100 in der EU zugelassen, beispielsweise zum Färben von Margarine.

Kurkuma schmeckt würzig und leicht scharf, dabei erdiger und bitterer als Ingwer. In Indien bildet das gelbe Pulver die Grundlage für Currymischungen aller Art und wird traditionell als Heilmittel in der ayurvedischen Medizin eingesetzt. Aus der Ayurveda-Küche stammt auch die sogenannte goldene Milch, eine Zubereitung aus Kuh- oder Pflanzenmilch mit Kurkuma und weiteren Gewürzen. Sie soll reinigend und belebend wirken. Ein weiterer Grund für das wachsende Interesse an Kurkuma: die Pflanze soll als Heilmittel eine Vielzahl von Beschwerden lindern. Obwohl sich viele Forscher bereits mit den Wirkungen von Kurkuma beschäftigt haben, sind belastbare Ergebnisse rar gesät. Aufgrund der unsicheren Datenlage sind daher in der EU bislang keine gesundheitsbezogenen Werbeaussagen für kurkumahaltige Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Weitere Forschungen sind nötig. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob Kurkuma etwa die Blutfettwerte verbessern kann, sondern auch, welche Darreichungsform und Dosierung gegebenenfalls nötig ist. Denn das als Schlüsselsubstanz für mögliche Heilwirkungen geltende Curcumin ist nicht wasserlöslich und wird vom Körper nur sehr schlecht aufgenommen.

Unbestritten dagegen ist die positive Wirkung von Kurkuma gegen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühle. Kurkuma regt die Produktion von Gallensaft an, was die Fettverdauung begünstigt. Zusätzlich wirkt es antioxidativ und entzündungshemmend. Personen mit Gallensteinen sollten wegen des Risikos einer Kolik allerdings auf Kurkuma besser verzichten.

Kurkuma-Latte

(4 Gläser)

Zutaten: 100 Milliliter Wasser, 700 ml (Pflanzen-)Milch, zwei Esslöffel gemahlener Kurkuma, etwa drei Zentimeter frischer, fein gehackter Ingwer, zwei Kardamomkapseln, je eine Prise gemahlene Muskatnuss, Pfeffer und Zimt

Zubereitung: Kardamomkapseln etwas anquetschen und mit Kurkuma, Muskat und Ingwer ins Wasser geben. In einem Topf erhitzen, aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und einige Minuten ziehen lassen.

Nun die Milch zugeben, umrühren und langsam erhitzen, nicht mehr kochen. Mit Pfeffer und Zimt abschmecken und durch ein Sieb in Gläser gießen. Nach Belieben mit Honig oder Dicksaft süßen.

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