Topinambur: Kalorienarme Kartoffel-Alternative

von Redaktion

Wer auf Wochenmärkten oder in gut sortierten Supermärkten Ausschau hält, kann in Herbst und Winter im Gemüseregal merkwürdig geformte Knollen entdecken. Mit ihrer hellbraunen Schale erinnern sie ein wenig an Ingwerwurzeln, es gibt sie aber auch in violett-braunen Farbtönen. Im Inneren sind sie weißlich-gelb bis hellbraun. Es handelt sich um Topinambur, eine aus Nordamerika stammende Pflanze, die eng mit der Sonnenblume verwandt ist.

Geerntet werden die unterirdischen, knollenförmig verdickten Seitensprossen. Oberirdisch wächst Topinambur bis zu drei Meter hoch und blüht im Herbst sonnenblumengelb. Hobbygärtner können die anspruchslose Pflanze auch selbst im Garten anbauen und die frostfesten Knollen bis ins Frühjahr hinein ernten. Vorsicht: Die Pflanze breitet sich so stark aus, dass man vor dem Anbau an eine Wurzelsperre denken sollte.

Im Geschmack liegt Topinambur je nach Zubereitung irgendwo zwischen Nuss und Artischocke. Man kann die Knolle roh in einen Salat raspeln, zum Beispiel zusammen mit Apfel und Karotte, oder gegart zu Püree, Suppe, Chips, Rösti oder Gratin verarbeiten. Die Schale ist sehr dünn, daher reicht gründliches Waschen und Abbürsten vor der Zubereitung aus.

Da Topinambur wenig eigenes Aroma mitbringt, harmoniert er mit vielen Gewürzen, zum Beispiel Petersilie oder Muskat, und lässt sich gut mit Maronen, Schwarzwurzeln, Kohlrabi oder Petersilienwurzel kombinieren. Auch Zitrone passt gut zu Topinambur, außerdem sorgt die Säure dafür, dass sich die Knollen nicht braun verfärben.

Eine Besonderheit von Topinambur liegt im hohen Gehalt an Ballaststoffen. Anstelle von Stärke, wie sie in Kartoffeln vorkommt, steckt in Topinambur vor allem der Ballaststoff Inulin – nicht zu verwechseln mit Insulin. Dadurch sind die Knollen sehr sättigend, ohne viele Kalorien zu liefern. Inulin wirkt präbiotisch, ist also „Futter“ für die Darmbakterien. Doch Vorsicht: Die verstärkte Aktivität der Bakterien kann bei empfindlichen Personen zu Blähungen führen. Daher Topinambur am besten erst einmal in kleinen Mengen ausprobieren. Da Inulin den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst, ist die Knolle auch für Diabetiker gut geeignet. Zusätzlich liefert sie einen Cocktail aus Provitamin A, B-Vitaminen und etwas Vitamin C, dazu Mineralstoffe wie Kalium und Eisen.

Topinambur-Suppe

(4 Portionen)

Zutaten: 800 g Topinambur, 1 Stange Lauch, ½ Knolle Sellerie, 2 Karotten, 800 ml Gemüsebrühe, 200 ml Milch, 1 EL Öl, ½ Bund Petersilie, Muskatnuss, Pfeffer.

Zubereitung: Das Gemüse putzen, waschen und klein schneiden. In einem großen Topf im heißen Öl unter Rühren andünsten, dann mit der Brühe ablöschen und etwa 15 Minuten garen. Danach die Milch zugeben und alles pürieren. Mit Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken und mit gehackter Petersilie bestreut servieren.

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