Petra D.: „Wir bewohnen eines von vier Reihenhäusern. Die Teilungserklärung besagt, dass Dacharbeiten, Fassadenrenovierung, Palisadenerneuerung etc. immer durch alle vier Eigentümer geteilt werden. Es würde zwischen uns vier Eigentümern aber Einigung bestehen, dass jeder Eigentümer für seinen Teil selbst verantwortlich ist und auch allein für die Kosten aufkommt. Also die Reiheneckhäuser z.B. bei einem Fassadenanstrich mehr belastet werden oder bei einer Abtrennung zwischen zwei Häusern nicht alle Eigentümer beteiligt werden. Kann diese Vereinbarung schriftlich von allen Eigentümern aufgesetzt werden oder bedarf es dafür eines Notars?“
Änderungen der Teilungserklärung gegenüber dem bisherigen Wortlaut können nur durch Vereinbarungen aller Wohnungseigentümer erfolgen. Damit diese Vereinbarung auch für und gegen alle Sonderrechtsnachfolger wirkt, muss diese im Grundbuch eingetragen werden, wozu zumindest die notarielle Beglaubigung der Unterschriften dieser Wohnungseigentümer durch einen Notar erforderlich ist. Nach dem neuen WEG-Gesetz, welches zum 01.12.2020 in Kraft getreten ist, kann gem. § 16 Abs. 2 WEG-Gesetz von den Wohnungseigentümern eine abweichende Verteilung von einzelnen Kosten oder bestimmten Arten von Kosten durch Beschluss mehrheitlich entschieden werden. Da es sich bei Ihrer Frage um eine Kostenverteilung handelt, können Sie einen entsprechenden Beschluss fassen, der in die Beschlusssammlung beim Verwalter aufgenommen wird. Die darin enthaltenen Beschlüsse gelten auch gegenüber Sonderrechtsnachfolgern, sodass eine Änderung der Teilungserklärung insofern nicht mehr erforderlich ist und damit auch kein Notar benötigt wird. Allerdings empfehle ich bei komplizierten Sachverhalten durchaus einen Notar hinzuzuziehen, der die entsprechende Formulierung dieser Änderungen als Vereinbarung übernimmt und diese dann als Änderung der Teilungserklärung notariell beurkundet, auch wenn damit Notarkosten entstehen.