Corona-App: Wie aus Grün Rot wird

von Redaktion

Die Entwickler der Corona-Warn-App haben die Risikobewertung und -anzeige innerhalb der Anwendung geändert. Das führt in vielen Fällen dazu, dass weniger oder gar keine Risikokontakte mehr angezeigt werden, obwohl zuvor noch vor mehreren solcher Kontakte gewarnt worden war. In anderen wird ein höheres Risiko errechnet. Die Aktualisierung für iOS auf Version 1.9.1 wird bereits ausgerollt, die für Android steht noch aus.

Worauf es ankommt

Die Corona-Warn-App misst regelmäßig anhand der Stärke des Bluetooth-Signals in drei Stufen die Entfernung zwischen zwei Nutzern. Acht bis drei Meter Entfernung, 1,50 bis drei Meter und unter 1,50 Meter. Meldet ein Nutzer einen positiven Test, berechnet die App ausgehend vom Tag, an dem die ersten Symptome bemerkt wurden, das Übertragungsrisiko. Dies wird für jeden Tag in acht Stufen eingeteilt. Auf beide Faktoren kommt es an.

Kontakte ohne Risiko

Als Erstes werden mehr Kontakte, die aus epidemiologischer Sicht nicht relevant sind, herausgefiltert und nicht angezeigt. Das gilt für Begegnungen im Bereich zwischen drei und acht Metern, die nicht länger als zehn Minuten gedauert haben. Auch Begegnungen, bei denen der positiv Getestete nur niedrige Übertragungsrisiken der Stufen 1 bis 3 hatte, werden ignoriert.

Geänderte Anzeige

Die rote Risikokarte zeigt nun an, an wie vielen Tagen man Begegnungen mit erhöhtem Risiko hatte und an welchem Tag (Datum) die letzte Begegnung mit erhöhtem Risiko stattgefunden hat. Die grüne Risikokarte zeigt, an wie vielen Tagen es Begegnungen mit niedrigem Risiko gab. Aber: mehrere grüne Kontakte können zu einer roten Warnung führen.

Zeit und Nähe

Dazu muss die App einiges berechnen. Zunächst wird die Zeit jeder Annäherung erfasst und gewichtet. Bei unter 1,50 Metern zählt jede Sekunde voll, zwischen 1,50 und drei Metern zur Hälfte.

Zusätzlich wird die Stufe des Übertragungsrisikos berücksichtigt. Dadurch kann die Sekundenzahl, auf die es letzten Endes ankommt, um bis zu 40 Prozent sinken oder um bis zu 60 Prozent höher ausfallen.

Liegt die nun doppelt korrigierte Zeit unter 15 Minuten, ergibt sich ein niedrigeres Risiko (grün), ab 15 Minuten ein erhöhtes Risiko (rot). Die Besonderheit der neuen Rechnung: Diese Zeiten werden addiert. Zeigte die App bisher bei grünen Begegnungen deren Anzahl an, springt sie nun, sobald die entscheidenden 15 Minuten gerissen wurden, auf Rot. Das bedeutet für Betroffene: Kontakte reduzieren und bei Symptomen Arzt oder Gesundheitsamt informieren.

Automatische Updates

Um sicherzustellen, immer die neueste Version der Corona-App auf dem Smartphone zu haben, stellt man am besten auf automatische App-Updates.

Auf iPhones werden aus dem App Store heruntergeladene Anwendungen standardmäßig automatisch aktualisiert. Es gibt keine Benachrichtigungen zum Aktualisieren der Apps. Wer sich unsicher ist, ob er automatische Updates deaktiviert hat, kann dies auf iOS-Geräten unter „Einstellungen/eigener Name/iTunes & App Store“ prüfen. Der Schieberegler neben „App-Updates“ sollte grün hinterlegt sein. Das manuelle Aktualisieren von Apps bleibt trotzdem möglich.

Drei Möglichkeiten

Android-Nutzer haben sogar drei Möglichkeiten, Apps zu updaten: Einzelne automatisch, alle automatisch oder auch manuell. Dazu öffnet man die Play-Store-App, tippt auf das Menü-Symbol und dann auf „Meine Apps und Spiele“. Dann wählt man die gewünschte App aus, tippt auf das Menü-Symbol und wählt „Automat. Update“. Um alle Android-Apps automatisch zu aktualisieren, geht man ebenfalls übers Dreistrich-Menü, wählt dann aber „Einstellungen“ und tippt auf „Automatische App-Updates“.  mp, dpa

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