Basiswissen für Fonds-Einsteiger

von Redaktion

VON ANNETTE JÄGER

Viele Anleger haben Scheu, an der Börse zu investieren. Wer fürs Alter sparen möchte, kommt an Fonds als langfristige Geldanlage jedoch kaum vorbei: Sie sind flexibel und pflegeleicht, das Risiko ist breit gestreut und Börsentiefs können sich über die Jahre hinweg ausgleichen. Dass die Preise für Aktien aktuell auf neue Höchststände geklettert sind, macht den Einstiegszeitpunkt nicht ideal, braucht Fondssparer aber auch nicht allzu sehr zu belasten. Denn wer monatlich eine feste Summe investiert, kauft in Zeiten hoher Kurse automatisch weniger Anteile, in Zeiten niedriger Kurse automatisch mehr. Dadurch ergibt sich im Schnitt ein günstiger Kaufpreis (Cost-average-Effekt). Darüber hinaus sollten insbesondere Aktienfonds-Investitionen langfristig angelegt sein. Da spielt der Einstiegszeitpunkt am Ende keine große Rolle. Was Neulinge wissen müssen:

Fonds

In einem Fonds fließen Gelder vieler Anleger zusammen. Davon werden unterschiedliche Vermögenswerte beziehungsweise Wertpapiere gekauft, zum Beispiel Aktien, Immobilien oder Anleihen. Ein Fonds kann hunderte von einzelnen Wertpapieren enthalten. „Fonds kann man sich vorstellen wie einen ganzen Korb voll Aktien verschiedenster Werte, Länder und Branchen“, sagt Christoph Hommel, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Anleger können so schon mit einer geringen Anlagesumme das Risiko breit streuen.

Sparplan

Anleger können eine größere Summe in einen Fonds einzahlen oder schon ab zehn Euro einen Sparplan anlegen und regelmäßig einzahlen. Fonds sind flexibel, die Sparrate lässt sich nach Bedarf anpassen oder kann auch ausgesetzt werden. Es gibt Fonds verschiedenster Ausrichtungen, zum Beispiel Aktien-, Renten-, Misch- oder Immobilienfonds. „Aktienfonds haben auf einen langen Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren die besten Renditechancen“, sagt Hommel.

Aktiv oder passiv

Bei aktiv gemanagten Fonds entscheidet ein Fondsmanager strategisch, welche Anteile gekauft oder verkauft werden. Das bezahlt der Anleger mit Verwaltungsgebühren von etwa ein bis zwei Prozent pro Jahr. Passive Fonds dagegen sind Indexfonds, auch ETFs genannt. Diese Fonds bilden zumeist Aktienindizes nach, zum Beispiel den Dax oder den MSCI World. Ein Indexfonds auf den Dax versucht durch seine Wertpapierzusammensetzung, genau die gleiche Wertentwicklung zu erzielen wie der Dax. Verbessert sich der Index, verbessert sich analog dazu der Wert des Fonds und umgekehrt. „ETFs sind mit Kosten von etwa 0,1 bis 0,3 Prozent im Jahr deutlich günstiger und schneiden im Zehn-Jahres-Vergleich sehr häufig besser ab als aktiv gemanagte Fonds“, erklärt Hommel. Es gilt zu bedenken: Kauft man Anteile für 10 000 Euro bei einer Bank oder Sparkasse und zahlt dort fünf Prozent Ausgabeaufschlag (Agio) und 1,5 Prozent laufende Kosten im Jahr, sind das allein 650 Euro im ersten Jahr. Das muss ein Fonds erst mal verdienen.

Fondskauf

Fonds kann man zum Beispiel bei Banken und Sparkassen, Direktbanken, Fondsvermittlern und Fondsgesellschaften kaufen. Überall fallen unterschiedlich hohe Kosten für den Kauf und das Verwalten der Fondsanteile an. Der Kauf eines Fonds über eine Direktbank wie die Consorsbank, Comdirect oder DKB ist günstiger als bei niedergelassenen Banken und Sparkassen und eignet sich vor allem für den Kauf von ETFs. Oft ist die Depotführung kostenlos.

Fonds kann man auch bei einem Fondsvermittler kaufen, zum Beispiel bei fondsdiscount.de oder avl-investmentfonds.de. Anleger können sie auch direkt über Fondsgesellschaften, die die Fonds auflegen, kaufen, zum Beispiel Allianz Global Investors, DWS und Fidelity International. Hier fallen Ausgabeaufschläge an von bis zu fünf Prozent.

Börseneinstieg

In einen Sparplan kann man jederzeit einsteigen. „Über Börsentiefs sollte man sich in der Ansparphase freuen, da erwirbt man mehr Anteile“, sagt Hommel. Einsteiger sind mit ETFs gut beraten, weil sie langfristig gute Renditeprognosen haben und niedrige Kosten verursachen. Wer einen Einmalbetrag anlegen möchte, etwa 50 000 Euro, kann das in Schritten tun, sagt Hommel. Jeden Monat eine bestimmte Summe, ruhig über drei Jahre hinweg, so wirken sich Börsentiefs nicht so dramatisch aus. „Das ist aber eher ein psychologischer Effekt, über einen Zeitraum von 20 oder 30 Jahren gleichen sich Börsentiefs ohnehin wieder aus“, so der Finanzexperte. Vermeiden sollten Anleger, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt kurzfristig auf ihr Geld zugreifen müssen. Befinden sich die Börsen dann gerade an einem Tiefpunkt, haben sie sonst das Nachsehen.

Mehr Informationen

Das sechsseitige Dossier zum Thema gibt es unter der Fax-Abrufnummer 09001/25 26 65 52 (1 Minute = 0,62 Euro) bis 4. Februar. Oder senden Sie einen mit 0,95 Euro frankierten Rückumschlag plus 1,55 Euro in Briefmarken unter dem Stichwort „Basiswissen Fonds“ an: Biallo & Team GmbH, Bahnhofstr. 25, 86938 Schondorf.

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