Die Corona-Krise hat die Reisebranche weiter fest im Griff. Das Ostergeschäft dürfte weitgehend ausfallen und das Sommergeschäft mit Pauschalreisen kommt auch nur zögerlich Schwung. Viele Sonnenhungrige legen ihre Urlaubsplanung angesichts von Reisebeschränkungen und der Unsicherheit über den Verlauf der Pandemie vorerst auf Eis. Dabei ist die Reiselust Umfragen zufolge groß. Davon profitieren bislang vor allem Anbieter von Ferienwohnungen zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen. Teilweise liegen die Buchungsanfragen über dem Angebot.
Nach der jüngsten Reise–analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) würde eine große Mehrheit der Bundesbürger im Frühjahr oder Sommer gerne in den Urlaub fahren. „Eine große Reisewelle an Ostern werden wir vermutlich nicht sehen“, berichtet Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes DRV. Seit der Ankündigung erster Impfstoffe ziehen aber die Buchungen für Pfingsten und den Sommer an – allerdings noch auf niedrigem Niveau. Nach Auswertungen von Travel Data + Analytics (TDA) lag der Umsatz mit Vorausbuchungen für Pauschalreisen für diesen Sommer Ende Dezember zusammengerechnet um 68 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.
Und wohin zieht es die Menschen, wenn es wieder losgeht? Die Branche rechnet damit, dass es zunächst Ziele in Deutschland sind. „Traditionell sind die Destinationen an der Küste und im Alpenraum stets gefragte Ziele der Deutschen beim Urlaub im eigenen Land“, berichtet der Deutsche Tourismusverband. Begehrt für Sommer und Herbst seien momentan vor allem Ferienwohnungen und Häuser. Dem Deutschen Ferienhausverband zufolge sind beliebte Ziele an Nord- und Ostsee sowie in der Alpen für die Hauptreisezeit Juli und August bereits zu etwa 60 Prozent belegt.
Auch Länder, die mit dem Auto oder der Bahn zu erreichen sind, zum Beispiel Italien, Österreich und Polen, werden nach Einschätzung des DRV von der Reiselust der Bundesbürger profitieren.