LESER FRAGEN – EXPERTEN ANTWORTEN

Wie viel Steuern bei Fondsverkauf?

von Redaktion

Herbert Z.: „Ich bespare seit Juli 2002 einen Aktienfonds mit monatlich 100 Euro. Ich habe vor, den Fonds in ungefähr zwei Jahren zu verkaufen. Mit welchen Steuern habe ich zu rechnen? Außerdem habe ich bei der PB eine Rentenversicherung, die ebenfalls in einen Wertpapierfonds investiert, seit März 2004. Die Beiträge werden hier alle zwei Jahre angepasst (erhöht). Ich kann hier wählen zwischen einer monatlichen Rente und einer einmaligen Kapitalauszahlung. Ist diese Versicherung steuerfrei?“

Alle Fondsanteile, die Sie bis 2008 erworben haben, verkaufen Sie weiterhin steuerfrei, soweit Sie den neuen Freibetrag von 100 000 Euro nicht überschreiten. Sollten Sie keine weiteren Anlagen seit 2017 steuerfrei verkauft haben, dann dürfte der Betrag mit einem 100-Euro-Sparplan nicht überschritten werden. Alle Gewinne von Fondsanteilen, die Sie seit 2009 erworben haben, werden mit Abgeltungssteuer (25 Prozent zuzüglich Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer. Achtung: Der Soli bleibt bei Kapitaleinkünften auch im Jahr 2021) belegt. Die Einmalauszahlung aus der Rentenversicherung wäre steuerfrei, da der Vertrag vor 2005 abgeschlossen wurde, mehr als zwölf Jahre läuft und Sie mehr als fünf Jahre einzahlen (das schließe ich aus Ihrem Hinweis der steigenden Beiträge). Die Rente aus der Rentenversicherung wäre nur mit dem Ertragsanteil zu besteuern. Dieser hängt vom Alter bei Beginn der Rente ab. Bei einem 60-Jährigen beträgt dieser zum Beispiel 22 Prozent. Das bedeutet, dass nur 22 Prozent der Rente Ihren steuerpflichtigen Einkünften zugeschlagen werden. Darauf wird dann Ihr persönlicher Steuersatz fällig (keine Abgeltungssteuer). Ein Hinweis noch zur Dynamik: Da hier jedes Mal eine Provision für den neuen, erhöhten Beitrag fällig wird, haben Sie keine Zeit mehr, dieses Geld „wieder reinzuholen“. Ich empfehle, die Dynamik in den letzten Jahren abzulehnen.

Artikel 2 von 5