Streit um Balsamico-Essig

von Redaktion

Italiener ziehen gegen Slowenien vor Gericht

Italiens Essig-Hersteller gehen in eine neue Runde in ihrem hartnäckigen Kampf um die Qualität und den Namen ihrer Produkte. Aktuell liefern sie sich Gefechte mit der Konkurrenz in Slowenien. Das Konsortium zum Schutz des „Aceto Balsamico di Modena“ fühlt sich angegriffen aus dem Nachbarland.

Die dortige Regierung habe bei der EU einen Antrag auf eine „nationale technische Norm“ gestellt, die man von Grund auf ablehne, argumentiert der Verband aus Modena in der Emilia-Romagna. Denn dann gäbe es eine Festlegung, dass „alle mit Traubenmost gemischten Weinessige“ sich „Aceto Balsamico“ (Balsam-Essig) nennen dürften, erläutert Federico Desimoni, Direktor des Verbandes. „Das widerspricht europäischem Recht“, urteilt er. Für die Hersteller kommt das außerdem ihrer geschützten regionalen Marke „aus Modena“ zu nahe. Da könne es Verwechslungen geben, so der Verband.

In dem Essig-Streit geht es nicht einfach um Bestandteile und Namen, sondern um ein Milliardengeschäft, wie die italienische Zeitung „Il Sole 24 Ore“ betonte.

In Slowenien gab die Zeitung „Delo“ die Auffassung des dortigen Agrarministeriums wieder, wonach das Thema Essig in der EU nicht reguliert sei. Jedes Land könne Vorschriften erlassen.

Das Hersteller-Konsortium hat schon vor mehreren deutschen Gerichten und vor dem Europäischen Gerichtshof um den Begriff gestritten.

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