Akku-Rasenmäher holen auf

von Redaktion

Immer neue Modelle von Rasenmähern mit Akku kommen auf den Markt. Doch die Akku-Mäher kosten deutlich mehr als Rasenmäher mit Kabel. Ob sich der Mehrpreis lohnt, hat die Stiftung Warentest (April-Heft von „test“) geprüft. Neun Akku-Rasenmäher wurden getestet, sechs mit Kabelanschluss. Alle ohne separaten Radantrieb. Unter den getesteten Mähern sind Modelle von Stihl, Einhell, Gardena und Wolf-Garten (Preise: 80 bis 470 Euro). Sieben Rasenmäher im Test schneiden gut ab, zwei sind mangelhaft.

In früheren Rasenmäher-Tests der Stiftung Warentest traten bei den Akkumähern vor allem bei feuchtem und hohem Rasen Probleme auf. Im aktuellen Test schaffen feuchten Rasen einige Mäher gut, viele befriedigend. Selbst hohes Gras schaffen zwei der batteriebetriebenen Sichelmäher gut. Hier schwächelten einige der Kabelmäher. Die Reichweite mit einer Akkuladung ist im Verhältnis zu früheren Tests gestiegen, einige Rasenmäher schafften umm die 400 Quadratmeter trockenes Gras, bevor das Ladegerät ran musste.

Mit Akku

Die Akku-Mäher kosteten 190 bis 470 Euro. Bester Akkumäher ist der Einhell GE-CM 36/36 LI für 320 Euro. Er mäht trockenen, feuchten und hohen Rasen gut, ist gut zu bedienen und sehr robust. Der zweitbeste, Al-Ko 42.9 Li (370 Euro) mäht ähnlich gut, ist aber schwerer zu fahren.

Mit Kabel

Die kabelgebundenen Modelle kosten 80 bis 170 Euro, Bester Kabel-Mäher ist der Stihl RME 235 (149 Euro) mit der Note 2,3. Zweitbester Mäher war – allerdings mit der Note befriedigend (3,1) der Wolf-Garten A340 E.

Im Dauereinsatz

Alle Mäher im Test mussten trockenen, feuchten und hohen Rasen mähen und im Labor die Haltbarkeit ihrer Motoren beweisen. Außerdem ging es über eine Rüttelstrecke. Bei den beiden Modellen von Bauhaus (Gardol GEM-E 1536) und Einhell (GC-EM 1536) stand der Motor den Dauertest nicht durch – mangelhaft. Bei einem brach der Holm ab – gerade noch ausreichend. Einige Rasenmäher erhielten auch einen Abzug in der Sicherheit, weil sie mit vollem Grasfangkorb kippen. Die Schnittbreiten reichten von 33 bis 42 Zentimetern.

Vorteile/Nachteile

. Preis: Kabelmäher sind unschlagbar billig, schon unter 100 Euro geht es los. Aber teils sind sie auch billig gefertigt, mit Motoren, deren Kohlebürsten im Dauertest schlappmachen und Geräuschpegeln wie bei einem Benzinmotor.

. Handhabung: Bei einem quadratischen Garten kann man noch zügig von der Steckdose wegmähen. Aber schon bei einigen Hindernissen wie Bäumen oder gar mehreren Rasenflächen wird das Hantieren mit dem Kabel schnell nervig. Der Akkumäher bietet hier Freiheit wie ein Benzinmäher, ohne Sprit zu verbrauchen. Und die Akkumäher im Test waren haltbarer und mähten oft besser als die Kabelkonkurrenten. Kurzatmige Mäher schafften allerdings gerade mal 266 Quadratmeter trockenen Rasen, effiziente mit der gleichen Akkukapazität 400 und mehr Quadratmeter.

. Ladezeit: Hinzu kommen große Unterschiede in der Ladezeit für einen Akkupack. Die Zeitspanne reichte im Test von 36 bis 258 Minuten.

. Akkukosten: Kauft man die Akkus separat, schlagen sie mit 60 bis 238 Euro zu Buche – für mehr oder weniger die gleichen Akkugrößen, wohlgemerkt. Bei vielen Herstellern lassen sich die Rasenmäher-Akkus auch in anderen Gartengeräten und Werkzeugen einsetzen. Das spart eine mehrmalige Anschaffung der teuren Batterien, fast alle Modelle gibt es inzwischen auch ohne Akkus günstiger zu kaufen. Zusätzlich wird die Umwelt geschont – die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus erfordert sehr viele Ressourcen.

Mulchen

Einige Mäher bieten im Set einen Kunststoffkeil oder eine Klappe, die an Stelle des Grasfangkorbes eingesetzt wird. Das Kunststoffteil verschließt den Mäher, das geschnittene Gras fällt gleich auf den Rasen. Wenn solche kurzen Grasschnipsel gleich auf dem Rasen liegen bleiben, nennt sich das Mulchen. Eigentlich eine gute Sache, denn die kleinen Halmstückchen nähren Bodenorganismen und düngen den Rasen. Allerdings klappt das bei den betroffenen Mähern im Test nur befriedigend, oft bleiben abgeschnittene Halme sichtbar auf dem Rasen liegen. Übliche Rasenmäher sind eben nicht wirklich für das Mulchen gebaut. Reine Mulchmäher haben speziell geformte Messer und Mähglocken, die das abgeschnittene Gras verwirbeln und so mehrmals schneiden, außerdem dann noch Vorrichtungen hinten am Mäher, die die Schnipsel in den Rasen einarbeiten.

Resümee

Tendenziell ist der Betrieb eines Benzinmotors teurer und die Wartung aufwendiger. Benziner sind lauter als Elektromäher. Benzinmäher empfehlen sich für Rasenflächen ab 1000 Quadratmeter. Denn durchzugsstarke Akkumotoren mit ausreichender Batteriekapazität für solche größeren Flächen kosten dann wesentlich mehr als vergleichbare Benzinkollegen. Gartenfreunde mit kleineren und mittleren Rasenflächen sollten überlegen: Wie wichtig sind mir Geräuschentwicklung, Ladezeit, Haltbarkeit? Welche Rolle spielt der Anschaffungspreis?

Tipps

. Manche Akku-Mäher laden sehr lange. Hier lohnt sich der Kauf eines Schnellladegerätes, wenn die Wartezeit nervt. Schnelles Laden geht jedoch eventuell auf die Lebensdauer des Akkus. Ein Modell im Test hatte nur ein Ladegerät für seine zwei Akkus. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Kauf eines zweiten Ladegerätes. Achtung: Manche Mäher haben 18-Volt-Akkus (meistens zwei davon), andere einen mit 36-Volt, ein Modell sogar einen eher seltenen mit 56 Volt.

. Je schärfer die Messer im Mäher, desto besser sieht der Rasen aus. Stumpfe Klingen rupfen die Halme eher ab und fransen die Enden aus. Deshalb ist es wichtig, abgenutzte Messer regelmäßig zu schleifen. Aus Sicherheitsgründen empfehlen viele Anbieter, den Mäher samt Messer zum Fachhändler zu bringen.

. Gute Pflege ist unerlässlich, damit ein Akku möglichst viele Jahre hält. Achten sollten die Besitzer vor allem auf die richtige Lagerung während der Winterpause. Der Rasenmäher kann im ungeheizten Schuppen überwintern. Akkus hingegen gehören in einen kühlen, aber frostfreien Raum. Zudem sollten sie noch möglichst voll geladen sein, damit der Akku nicht vor der Zeit leer ist – durch Selbstentladung verlieren Akkus nämlich pro Monat ein paar Prozent von ihrer Ladung. Vor der ersten Nutzung im Frühjahr empfiehlt es sich, den Akku wieder vollzuladen.

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