Zu Ostern werden traditionell so viele Eier verspeist wie sonst nie im Jahr. Über 200 sind es insgesamt pro Kopf und Jahr. Immer mehr Verbraucher interessieren sich dabei für die Herkunft der Eier und die Haltung der Hühner. Günstige Haltungsformen wie die ökologische oder zumindest die in Freilandhaltung nehmen deutlich zu. Allerdings stammen nach wie vor die meisten Eier (60 Prozent) aus Bodenhaltung. Immerhin ist die Käfighaltung weiter rückläufig, sie ist ab dem Jahr 2025 ganz verboten.
Wie lässt sich die Herkunft von Eiern erkennen?
Wer zu Ostern Eier von glücklichen Hühnern bemalen und essen will, muss genau hinschauen. Haltungsart und Herkunft lassen sich am Stempelaufdruck ablesen. Die erste Ziffer steht für die Haltungsform, wobei 0 die ökologische Haltungsart kennzeichnet, die besonders hühnerfreundlich ist. Die Ziffer 1 steht für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfige, wobei Käfigeier inzwischen den geringsten Anteil ausmachen.
Die Buchstaben nach dem Bindestrich geben Auskunft über das Herkunftsland, etwa DE für Deutschland oder NL für die Niederlande. Zuletzt folgt die Kennung des Herstellerbetriebs. Wegen der Geflügelpest könnten Freilandeier teilweise knapp werden, weil viele Tiere seit Wochen ihre Ställe nicht verlassen dürfen.
Was ist mit gefärbten Eiern aus dem Supermarkt?
Hier kann man die Herkunft oft nicht erkennen. Denn gekochte und gefärbte Eier müssen keinen Stempel tragen. Dahinter verstecken sich Verbraucherschützern zufolge oft Käfigeier. Allerdings wird die Haltungsform auch auf bunten Eiern immer häufiger angegeben. Wer ganz sichergehen will, sollte Eier selbst färben. Ein wichtiger Hinweis auf Kartons mit gefärbten Eiern ist das „KAT“-Logo. Dieses Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen garantiert, dass die Eier nicht aus Käfighaltung stammen, erklärt die Zeitschrift „Öko-Test“ Aber auch die Tester raten dazu, sicherheitshalber Bio-Eier, am besten solche aus Bruderhahn-Initiativen, zu kaufen und selbst zu färben. Zugehörige Betriebe zögen nämlich männliche Küken auf, die ansonsten oft getötet werden.
Wie erkenne ich Eier von Produzenten ohne Kükentöten?
Es gibt auch Eier von Produzenten, die männliche Küken nicht sofort töten, sondern aufziehen. Diese Eier kosten wegen der aufwéndigeren Aufzucht der Bruderhähne einige Cents pro Stück mehr. Die Kennzeichnung ist laut Verbraucherschützern aber nicht immer eindeutig. Es gibt nämlich derzeit zwei Wege, das Töten geschlüpfter männlicher Küken zu vermeiden. Erzeuger können die Bruderhähne trotz ihres geringen Fleischansatzes aufziehen und verkaufen. Oder sie bestimmen das Geschlecht bereits im Brutei und sortieren die Eier mit männlichen Embryonen aus, erklärt die Verbraucherzentrale Brandenburg. Im Handel gibt es mehrere Label, die Eier dieser beiden Produktionsweisen auf dem Karton kennzeichnen. Doch diese Label sind weder einheitlich, noch ist die Kennzeichnung gesetzlich geregelt. „Für Verbraucher ist nicht immer nachvollziehbar, welche Methode sich hinter dem jeweiligen Label verbirgt“, so Annett Reinke, Lebensmittelexpertin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.
Wie stellt man fest, wie frisch ein Ei ist?
Rohe Eier haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen, gerechnet ab dem Tag des Legens. Das Datum steht auf der Verpackung, sodass sich das Alter der Eier errechnen lässt. Wer dennoch unsicher ist, taucht das Ei in ein mit Wasser gefülltes Glas. Ein frisches Ei bleibt am Boden. Ältere Eier richten sich teilweise auf oder steigen langsam nach oben. Grund dafür ist die Luftkammer im Ei, die umso größer wird, je älter das Ei ist. Schwimmt ein Ei unter der Wasseroberfläche, ist es mindestens vier Wochen alt und für den Verzehr nicht mehr geeignet.
Sind gekaufte Ostereierfarben unbedenklich?
Spezielle Eierfarben aus dem Handel wie Brausetabletten, bunte Stifte oder Malkästen sind Verbraucherschützern zufolge meist unbedenklich. Alle Farben, die der Handel zum Selbstfärben anbietet, sind für Lebensmittel zugelassen. Dennoch können Allergiker auf diese Farbstoffe mit Hautrötungen oder Juckreiz reagieren und sollten daher vorsichtig sein.
Welche natürlichen Alternativen gibt es?
Es gibt im Handel auch natürliche Eierfarben. Eier können aber auch genauso gut mit Farben aus der Natur verschönert werden. Rote Bete und rote Zwiebelschalen ergeben prima Rottöne. Schwarzer Tee, Zwiebel- und Walnussschalen sowie Kurkuma sorgen für Farbtöne von Goldgelb bis Braun. Grün werden Eier durch Spinat, Minze, Matetee oder Petersilie und Blau bis Lila durch Rotkohlblätter oder Holundersaft. Der Sud aus einem halben Liter Wasser, einem Schuss Essig und 250 Gramm Pflanzenteilen sollte 30 bis 45 Minuten kochen, bevor die Eier hineingegeben werden.
Wie lange soll man Ostereier kochen?
Die später bunt verzierten Eier sollten mindestens zehn Minuten gegart werden, rät das Bundeszentrum für Ernährung. Erst dann ist der Dotter schnittfest und „reif“ als haltbares Osterei. Werden Eier viel länger als zehn Minuten gekocht, bildet sich ein grünlicher Ring um den Dotter. Grund dafür ist eine chemische Reaktion zwischen dem Eisen im Eigelb und dem Schwefel im Eiweiß. Das sieht nicht so schön aus – die Qualität des Eis werde dadurch aber nicht beeinträchtigt, beruhigen die Ernährungsexperten.
Wie lange sind hart gekochte Eier haltbar?
Bei Eiern fürs Osternest ist darauf zu achten, dass sie beim Kochen oder beim Abschrecken keine Risse bekommen. Ist die Schale beschädigt, können Keime eindringen, und die Eier verderben schneller. Sie sollten dann in den Kühlschrank gelegt und innerhalb weniger Tage gegessen werden.
Ansonsten halten sich gekochte und selbst gefärbte Eier bei Zimmertemperatur bis zu vier Wochen. Abgeschreckte Eier sollten nach zwei Wochen verzehrt sein. Gefärbte Supermarkteier sind mit einem speziellen Schutzlack behandelt und mehrere Wochen haltbar, sofern die Schale intakt ist.
Was tun mit übrig gebliebenen Ostereiern?
Leider kann man gekochte Eier nicht einfrieren, sie werden gummiartig und zäh. Aber die Verwendungsmöglichkeiten nach Ostern sind vielfältig. Hart gekochte Eier in Scheiben auf ein Butterbrot mit frischer Kresse drauf, mit Senfsauce zu neuen Pellkartoffeln oder klein gehackt über den ersten Spargel – mit ein bisschen Fantasie findet sich für jeden ein Rezept, das ihm schmeckt.