Das Fahrrad aus dem Internet

von Redaktion

VON WOLFGANG DE PONTE

Der Radlmarkt boomt: 2020 kauften die Deutschen fünf Millionen Fahrräder – so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Und dies, obwohl es Radlkäufer nicht leicht hatten, denn viele Händler hatten ja Corona-bedingt teilweise geschlossen. Viele kauften deshalb zum ersten Mal ein Fahrrad online. Was es dabei zu beachten gibt, zeigt jetzt ein Check von Stiftung Warentest von neun Online-Händlern. Hier die wichtigsten Fakten.

Auswahl

Online ist das Angebot oft größer als im Laden. Fahrrad.de zum Beispiel bietet über 70 verschiedene Marken an. Fahrrad XXL sogar mehr als 80. Wer schon weiß, welches Rad er möchte, kann Marke und Modell im Suchfeld des jeweiligen Portals eingeben. Für alle anderen bieten die Händler Filtermöglichkeiten, mit denen sich das passende Rad leicht finden lässt.

Beratung

Wer trotz aller Filtermöglichkeiten immer noch unsicher ist, für den bieten auch Online-Händler eine persönliche Kaufberatung an – per Telefon oder Chat.

. Bei B.O.C. lässt sich online ein telefonischer Beratungstermin bei einer Filiale vereinbaren.

. Fahrrad.de bietet eine Telefonberatung speziell zu E-Bikes an,

. Rose Bikes berät via Videochat auf WhatsApp oder Facetime.

Zahlungsabwicklung

Selbst günstige Räder kosten in der Regel mehrere hundert Euro, E-Bikes oder Rennmaschinen teils einige tausend – viel Geld für ein Produkt, das man nur auf dem Bildschirm sehen kann. Ein Kauf auf Rechnung ist für Kunden daher praktisch, für Händler aber nicht ohne Risiko. Von den neun getesteten Anbietern bieten nur diese vier diese verbraucherfreundliche Zahlungsmöglichkeit an: Rose Bikes (klassischer Rechnungskauf), Fahrrad.de und FahrradXXL nutzen den externen Dienstleister Klarna. Bike24 bietet nur Bestandkunden den Rechnungskauf an.

Übliche Zahlungsmittel sind ansonsten Kreditkarte und Paypal. Auch Ratenzahlung ist in fast allen Fällen möglich.

Service

Nach einigen hundert Kilometern empfiehlt es sich, das neue Rad vom Profi durchchecken zu lassen. E-Bikes sind wartungsintensiver als normale Räder. Ein Fachbetrieb sollte regelmäßig Akku, Motor und Software kontrollieren. Wer aufVor-Ort-Service Wert legt oder einen Radlladen um die Ecke unterstützen möchte, sollte bei einem Händler mit vielen Filialen (Little John Bikes oder B.O.C.) oder vielen Servicepartnern (Fahrrad.de) kaufen.

Besonderheiten

Bei den Online-Händlern übernehmen die eigenen Filialen die Wartung. Fahrrad.de arbeitet zudem mit Servicepartnern zusammen, ebenso Bike-Discount, allerdings nur für die Eigenmarke Radon. Fahrrad.de bietet einen mobilen Aufbauservice. Für 99 Euro führt ein Dienstleister die Erstinspektion durch, bringt das Rad vor die Haustür und stellt es individuell auf den Kunden ein. Little John Bikes bietet zwei Wege, ein Rad zu kaufen: im Onlineshop oder als Online-Reservierung in einer Filiale. Der Kauf über die Filiale bietet den Vorteil, dass eine jährliche Inspektion im Preis enthalten ist. Bei B.O.C. ist die Erstinspektion gratis. Bei den Fahrradhändlern, die Stiftung Warentest verglichen hat, waren ansonsten für eine reguläre Inspektion zwischen 60 und 125 Euro für Fahrräder und 80 bis 120 Euro für E-Bikes fällig.

Anbieter im Überblick

. B.O.C.: 37 Filialen in Deutschland, berät online via Livechat. Erste Inspektion im Kaufpreis enthalten.

. Bike-Discount: 1 Filiale (Bonn), 250 Servicepartner für Eigenmarke Radon. Bietet vergleichsweise wenig Marken an.

. Bike 24: 5 Filialen, über 190 Servicepartner, großes Angebot, mobiler Aufbauservice im Angebot.

. Fahrrad XXL: 15 Filialen in 14 Städten, viele Marken im Angebot, telefonische Beratung über Filialen.

. Little John Bikes Onlineshop: 41 Filialen in 27 Städten.

. Lucky Bike: 29 Filialen in 24 Städten, Beratung via Livechat.

. Rose Bikes: 4 Filialen, persönliche Beratung live per Video, nur wenige Marken, eine davon aus eigener Herstellung.

. Zweirad-Center Stadler: 20 Filialen in 18 Städten.

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