Preiswert, praktisch und häufig im Napf – Trockenfutter für Hunde. Die Stiftung Warentest hat 28 Alleinfutter untersucht, darunter acht Senior-Hundefutter („test“-Ausgabe 6/2021). Ergebnis: Sehr gute Tagesrationen gibt es bereits ab 17 Cent.
Trockenfutter günstiger als Dosen
Millionen Hunde leben in Deutschlands Haushalten. Und knapp sechs Millionen Hundebesitzerinnen und -besitzer geben ihrem Hund täglich Trockenfutter in den Napf. Es ist oft deutlich preiswerter als Feuchtfutter in Dosen und Schalen und lässt sich in praktischen großen Beuteln kaufen. Die Stiftung Warentest hat 28 Trockenfutter geprüft – etwa auf Schadstoffe, Keime, minderwertige Zutaten wie Borsten. Auch klärte sie die zentrale Frage: Versorgen die als Alleinfutter vermarkteten Produkte den Hund wirklich mit allen Nährstoffen, die er braucht? Das Fazit: Viele Trockenfutter können die Tester für den Hund empfehlen, einige aber auch nicht.
Ältere Tiere brauchen weniger Energie
In diesem Tierfuttertest hat die Stiftung Warentest zum ersten Mal Seniorenfutter untersucht. Es soll dem speziellen Nährstoffbedarf älterer Tiere gerecht werden. Zum Beispiel brauchen betagte Hunde oft weniger Energie als jüngere; mit bestimmten Inhaltsstoffen wie Phosphor kommt ihr Körper nicht mehr gut klar. Wann ein Hund ins Seniorenalter kommt, ist ganz unterschiedlich. Generell setzen bei großen Rassen erste Alterszipperlein ab etwa sieben Jahren ein, bei kleinen Rassen oft ab zehn Jahren.
Nicht jedes Seniorenfutter ist gut
Für die Zusammensetzung von Futter für ältere Hunde gibt es keine offiziellen Empfehlungen. Die Tester haben deshalb für die acht Seniorenfutter im Test einen eigenen Maßstab auf wissenschaftlicher Basis entwickelt. Danach sollte eine Ration 20 Prozent weniger Kilokalorien haben als die frühere Nahrung, aber gleichzeitig genauso viele Nährstoffe bieten. Das Eiweiß muss hochwertig sein, damit unentbehrliche Eiweißbausteine – sogenannte essenzielle Aminosäuren – nicht zu kurz kommen. Doch längst nicht jedes Senior-Hundefutter im Test erfüllt diese Erwartungen. tatsächlich ist nur ein Senioren-Futter zu empfehlen: Purina Beneful Glückliche Jahre 7+ für 21 Cent pro Tag.
Gutes Futter für ausgewachsene Hunde
Neben den acht Trockenfuttern für ältere Hunde prüften die Tester 20 Produkte für ausgewachsene Hunde. Sehr gut für einen ausgewachsenen, 15 Kilo schweren, mäßig aktiven Hund sind Kaufland K-Classic Kroketten (17 Cent pro Tagesration), Penny Lucky Dog Vital-Nahrung (19 Cent), Rewe Ja Kräftige Brocken (18 Cent) sowie das teure Fressnapf Real Nature Country Selection (1,23 Euro). Aldi Süd hat sein sehr gutes Futter durch einen Nachfolger ersetzt. Das Produkt wurde laut Anbieter inzwischen geändert, daher kann zu diesem Hundefutter keine Aussage getroffen werden.
Überzogene Werbebotschaften
Während gesundheitsbezogene Werbung auf Lebensmitteln durch die EU geregelt ist, fehlen für Hundefutter solche Vorgaben. Die Folge: Überzogene Werbebotschaften blühen – vor allem auf den Verpackungen des Seniorenfutters. Effekte von „Anti-Aging“ durch ein bestimmtes Futter etwa sind wissenschaftlich umstritten. Und auch Bezeichnungen wie „Super Premium Quality“ halten die Tester für ungerechtfertigt, wenn Nährstoffe im Futter knapp sind. Im Test hat die Stiftung Warentest für etliche Aussagen Minuspunkte im Prüfpunkt Deklaration vergeben.
Keine Sorge wegen Getreide
Hunde fressen nicht nur Fleisch. Trockenfutter besteht bis zu einem Drittel aus Stärke, etwa aus Kartoffeln, Reis oder Weizen. Anders als Wölfe können Hunde Stärke gut verdauen, weil sie ein Enzym für deren Abbau entwickelt haben, wie 2013 eine Studie im Fachmagazin Nature belegt. Auch Gluten aus Getreide vertragen Hunde meist und getreidefreies Futter ist für sie nicht notwendig – eine Glutenallergie ist sehr selten. Gerade für ältere Tiere ist Getreide eine nierenfreundliche Energiequelle, Ballaststoffe inklusive. mm