So funktioniert der digitale Impfpass

von Redaktion

VON T. NAGEL UND S. HORSCH

Impfnachweis per Smartphone: Vollständige Covid-19-Impfungen und überstandene Infektionen lassen sich demnächst durch ein Zertifikat auf dem Smartphone nachweisen. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu:

Was ist der digitale Impfnachweis?

Der Nachweis ist eine Möglichkeit, seinen Impfstatus zu dokumentieren. Geimpfte können damit – zusätzlich zum gelben Impfpass aus Papier – ihren Status sowie Impfdaten und Impfstoffe auf ihrem Smartphone speichern. Dabei handelt es sich um ein ausgedrucktes Dokument mit einem QR-Code oder Barcode.

Welche Vorteile hat das?

Grundsätzlich alle, die auch eine Impfbescheinigung oder ein Impfpass mit entsprechenden Einträgen liefert – zum Beispiel die Befreiung von eventuellen Testpflichten oder Quarantänevorgaben. Außerdem erspart der digitale Nachweis das Mitführen des gelben Heftchens.

Wer kann den Nachweis kriegen?

Momentan alle vollständig geimpften Personen. Grundsätzlich können sich nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) alle Menschen mit Anspruch auf eine Impfung den Nachweis ausstellen lassen.

Was kostet mich das?

„Das ist vom Ministerium als kostenfreie Leistung aufgesetzt“, sagt ein Sprecher des Deutschen Apothekerverbands. Das gilt für die Geimpften. Ganz kostenlos ist das System aber nicht: Die Apotheken rechnen den Nachweis mit dem öffentlichen Gesundheitssystem ab.

Wo gibt es den Nachweis?

Grundsätzlich soll die Ausstellung dort erfolgen, wo Menschen geimpft worden sind – also in einem Impfzentrum oder in einer Arztpraxis. Er soll nach Angaben des BMG dort generiert werden, sodass Geimpfte ihn in den entsprechenden Apps einfügen können. Wer also künftig geimpft wird, erhält das Dokument vor Ort. Bereits Geimpfte können sich den Nachweis nachträglich holen, erklärt das BMG – etwa durch Ärzte (wohl spätestens ab Mitte Juli) oder vom 14. Juni an in teilnehmenden Apotheken. Viele Impfzentren sollen in den kommenden Tagen damit beginnen, bereits Geimpften die Zertifikate postalisch zu schicken. Das geht allerdings nur, wenn diese Daten auch vorliegen. Das ist nicht in allen Impfzentren der Fall. Wer kein Schreiben bekommt, kann den Weg über Apotheke oder Arztpraxis wählen. Gleich zu Anfang werde es das Zertifikat noch nicht überall geben, so Spahn. Ziel sei es, dass der CovPass Ende Juni allen zur Verfügung stehe. Das bayerische Gesundheitsministerium hat gestern seine Auskunft korrigiert, dass auch die QR-Codes auf den bereits in den vergangenen Wochen und Monaten in Impfzentren ausgestellten Dokumentationen in die Apps eingelesen werden könnten. Erst seit gestern Mittag würden Impflingen die dafür geeigneten QR-Codes mitgegeben.

Wie finde ich eine ausstellende Apotheke?

Nicht alle, aber viele Apotheken sollen vom Montag an Impfnachweise ausstellen. Welche es am eigenen Wohnort ist, zeigt dann das Online-Portal mein-apothekenmanager.de. Bis dahin lassen sich über das Portal nur Schnelltest-Apotheken finden.

Welche Dokumente brauche ich?

Wer sich die Impfung nachträglich nachweisen lässt, braucht Impfbescheinigung oder Impfpass und einen amtlichen Lichtbildausweis.

Welche Apps kann ich für den Nachweis nutzen?

Geimpfte haben die Wahl: Sowohl die Corona-Warn-App (CWA) als auch die App CovPass können in der jeweils aktuellen Version per Scan des QR- oder Barcodes auf dem Impfnachweis die Zertifikate speichern. Die Apps speichern den Nachweis lokal auf dem Telefon.

Wie läuft eine Überprüfung des Nachweises ab?

Es wird eine Überprüfungs-App für Dienstleister geben. Mit ihr können mittels der Smartphonekamera die Nachweise vom jeweiligen Display gescannt werden. Das läuft dann so ab wie bei Ticket-Kontrollen oder beim Boarding am Flughafen. Um Missbrauch zu vermeiden, werden die Daten eventuell mit einem amtlichen Lichtbildausweis abgeglichen.

Welche Daten werden gespeichert?

Das Impfzertifikat enthält laut BMG Informationen zu Impfstatus, Impfdatum, Impfstoff, den Namen und das Geburtsdatum. Die erhobenen Daten werden nur für die Erstellung des Zertifikats gespeichert und anschließend gelöscht. Nach dem Einlesen in die App sind sie nur dort gespeichert. Eine zentrale Speicherung ist nicht vorgesehen.

Kann man mehrere Nachweise in einer App speichern?

Laut BMG können auch digitale Impfnachweise von Partnern sowie Kindern gespeichert werden. Künftig sollen auch Genesenen-Nachweise gespeichert werden können, um dadurch eine überstandene Infektion nachzuweisen. Die Zertifikate lassen sich laut der Dokumentation beliebig oft vom Blatt in die App scannen. Man kann sie also auch auf mehreren Telefonen nutzen.

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