Die Deklaration auf Honiggläsern verrät oft nicht, woher er genau kommt. Imker in Bayern und Verbraucherschützer fordern daher strengere Vorgaben für die Kennzeichnung von Honig. Bisher ist es beispielsweise ausreichend, wenn Hersteller auf dem Etikett etwa vermerken: Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern. „Ich kann den Honig dann nicht mehr bestimmen, wenn er vermischt ist“, kritisierte der Präsident des Landesverbands der Bayerischen Imker, Stefan Spiegl. Sprich: Kommt er aus Deutschland oder Rumänien, Bulgarien, China oder Mexiko? Der Verbraucher wisse nicht, was er esse, „aber er sollte wissen, was er kauft“, sagte Spiegl.
Nach Erfahrung der Verbraucherzentrale Bayern gehört Honig zu den Produkten, bei denen besonders viel betrogen wird.
Vor allem Honig aus China, dem weltgrößten Exporteur und größten Lieferanten Europas, steht immer wieder unter Pansch-Verdacht. Manchmal wird etwa Zucker zugesetzt – was bei dem Naturprodukt nicht zulässig ist. Die vergleichsweise teure Ware wird so mit billigen Mitteln gestreckt. Gesundheitlich ist das unbedenklich, aber Verbraucher werden getäuscht.
Der Imkerverband, der rund 33 000 Imker in Bayern vertritt, mahnt daher, genau auf das Etikett zu schauen und misstrauisch zu sein, wenn etwa Händler Honig an der Haustür verkaufen wollen. Im Raum München habe es zuletzt vermehrt Fälle gegeben, dass Honig einer Firma angeboten worden sei, die nach Verbandsrecherchen aber gar nicht existiere, sagte Spiegl. Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale verwies auf das Markenzeichen „Echter Deutscher Honig“. Hier könne der Käufer relativ sicher sein, wirklich deutschen Imkerhonig zu bekommen. dpa