Sie haben Recht, Banken mögen offensichtlich keine Nießbrauchsdepots. Aus meiner Erfahrung gibt es aber Hausbanken, die aufgrund einer langjährigen Zusammenarbeit ein solches Nießbrauchsdepot führen. Aus meiner Sicht ist diese Konstruktion oft für alle oder einige der Beteiligten belastend: Der Beschenkte ist in seinen Entscheidungen meist nicht frei – gerade wenn dieser etwas verkaufen möchte. Der Nießbrauchsempfänger möchte aber vielleicht die regelmäßigen Dividenden vereinnahmen. Auch wenn eine Nießbrauchslösung mit einem Depot letztlich so funktioniert wie eine Nießbrauchslösung mit einer Wohnung, erlebe ich deutlich öfter Unzufriedenheit bei Depotüberträgen. Vielleicht liegt das daran, dass Wertschwankungen sichtbarer sind. Bei allem Verständnis für den Wunsch nach steuerfreiem Vermögensübergang überlegen Sie ruhig noch einmal, ob es nicht auch eine Lösung ist, weniger zu übergeben, dafür aber „mit allen Konsequenzen“.