Wer über die Installation einer Fotovoltaikanlage nachdenkt, sollte vor der Anschaffung einiges beachten.
Was kostet eine Solaranlage?
Der Anschaffungspreis einer Solaranlage ist ein wichtiger Faktor. Die Kosten berechnen sich nach Fläche und Leistung: Laut Energieversorger Eon müssen Kunden bei einer kleineren Anlage von circa 19 Quadratmetern mit Material- und Installationskosten von knapp 10 000 Euro rechnen. Eine mittlere Anlage mit knapp 40 Quadratmetern gibt es für knapp 15 000 Euro, eine größere mit circa 58 Quadratmetern für gut 20 000 Euro. Dabei lohnt es sich, verschiedene Angebote einzuholen: Die Angebotspreise zur Installation von Fotovoltaikanlagen schwanken laut dem Portal „Finanztip“ um deutliche 80 Prozent. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung sollten Kunden nicht den Installateuren überlassen – es drohen übermäßig optimistische Rechnungen.
Wie groß muss meine Anlage sein?
Wichtige Faktoren sind die verfügbare Dachfläche und der gewünschte Stromertrag. Wichtige Faktoren für die Leistung der Anlage sind neben der Größe zudem die Dachneigung, die Ausrichtung des Dachs im Verhältnis zum Verlauf der Sonne und Bäume oder Gebäude, die womöglich einen Schatten werfen. Zu berücksichtigen sind dazu die Anschaffungskosten, aktuelle Strompreise und die gezahlte Einspeisevergütung. Rechner gibt es beispielsweise beim Energieanbieter Yello oder beim Fotovoltaikanbieter enerix.
Wie nutze ich den Strom?
Lohnenswert ist der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms: Eigener Solarstrom ist deutlich billiger als Strom vom Energieversorger. Zwischen neun und 23 Cent pro Kilowattstunde lassen sich so sparen. Ein durchschnittlicher Haushalt nutzt 25 bis 35 Prozent des eigens produzierten Solarstroms selbst. Der Rest wird automatisch ins Energienetz eingespeist, dafür erhalten Solaranlagenbesitzer eine Einspeisevergütung. Um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen, können Stromspeicher installiert werden.
Welche Förderungen gibt es?
Wer sich eine Solaranlage anschafft, kann dafür verschiedene staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Der Antrag zur Förderung der Anschaffung einer Fotovoltaikanlage muss prinzipiell bereits vor dem Kauf gestellt werden. Die zur Verfügung stehenden Förderprogramme variieren je nachdem, ob die Solaranlage auf einem privaten oder einem Firmengebäude installiert wird, ob eine bestehende Anlage erweitert oder eine neue gebaut wird und welche Leistung die geplante Anlage hat.
Gefördert wird die Anschaffung etwa durch die Förderbank KfW, wenn die geplante Anlage die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erfüllt. Auch Kreditinstitute wie die Umweltbank oder die Hausbank bieten Solarkredite an – deren Konditionen sollten jedoch genau mit denen der KfW verglichen werden. Auch einzelne Bundesländer haben eigene Förderprogramme für den Bau von Solaranlagen.
Dazu kommt die Einspeisevergütung. Dies ist der Betrag, den Netzbetreiber an Solaranlagenbesitzer zahlen, wenn sie den überschüssigen Solarstrom ins Stromnetz einspeisen. Dieser Betrag ist für 20 Jahre fest und hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab. Für eine im April 2021 in Betrieb genommene Anlage waren es noch 7,81 Cent pro Kilowattstunde.
Welche laufenden Kosten gibt es?
Die laufenden Kosten variieren je nach Größe der Anlage. So muss etwa der Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom der Solarmodule in den Wechselstrom für das öffentliche Stromnetz umwandelt, im Schnitt alle zehn Jahre ausgetauscht werden. Pro Jahr muss hier mit 1,5 Prozent der ursprünglichen Investitionskosten der Solaranlage gerechnet werden. Auch Reinigung und Versicherung der Anlage verursachen Kosten. Bei einer Anlage zwischen 20 und 30 Quadratmetern ist pro Jahr mit Betriebskosten von rund 250 Euro zu rechnen.
Wann lohnt sich eine Fotovoltaikanlage?
Als Faustregel gilt: Die Kosten der Anlage werden den erwarteten Einnahmen über 20 Jahre hinweg gegenübergestellt – so lange produziert eine Solaranlage im Schnitt Strom. Zur Berechnung der Kosten werden die Netto-Investitionskosten und die Betriebs- und Finanzierungskosten pro Jahr für einen Zeitraum von 20 Jahren summiert. Die jährlichen Kosten können mit dem zu erwartenden jährlichen Stromertrag verglichen werden. afp