Mascara: Der Preis spielt keine Rolle

von Redaktion

Für den perfekten Augenaufschlag greifen viele Frauen – und auch immer mehr Männer – zu Mascara: Mithilfe von Bürstchen und Tusche wollen sie die Wimpern betonen, sie voller und länger wirken lassen. Um zu prüfen, wie gut das funktioniert, hat die Stiftung Warentest 14 schwarze Volumen-Mascaras genau unter die Lupe genommen – elf nicht-wasserfeste und drei wasserfeste. Erstes Fazit: Der Preis sagt nichts über die Qualität einer Volumen-Mascara aus.

So wurde getestet

Je 20 Frauen tuschten sich mit jeder Mascara eine Woche lang die Wimpern und beurteilten gemeinsam mit den Fachleuten der Stiftung Warentest die Ergebnisse. Im Labor suchten die Tester zudem nach Keimen und kritischen Stoffen. Die wasserfesten Tuschen mussten überdies einem Sprühnebel- und Wischtest standhalten. Die Prüfer wollten wissen: Welche Volumen-Mascara ist die beste?

Sieben „gute“

Das Ergebnis der aufwendigen Prüfungen: Die sieben guten Mascaras schenken Volumen und Länge, vier von ihnen sorgen gleichzeitig für Schwung und ein natürliches Aussehen der Wimpern. Ein absolutes Spitzenprodukt mit der Note „sehr gut“ und damit einen klaren Testsieger gibt es nicht. Aber jede zweite Volumen-Mascara im Test schneidet gut ab, wasserfest ist davon keine. Interessant: Sowohl das teuerste Produkt im Test „Le Volume de Chanel Mascara“ von Chanel für 58,50 Euro pro zehn Gramm, als auch eines der günstigsten im Test „I Love Extreme Crazy Volume Mascara“ von Essence für 2,33 Euro pro zehn Milliliter erhielten das Prädikat „gut“. Am besten schnitten „The Colossal 100% Black“ von Maybelline und „Rival de Loop Ultimate Volume Fake Lashes Mascara“ von Rossmann ab. Sie kosten erschwingliche 5,90 Euro beziehungsweise 3,50 pro zehn Milliliter.

Wer auf Naturkosmetik setzt: Die Mascara von Lavera Naturkosmetik (4,60 Euro) bietet im Vergleich wenig Volumen, ist aber immerhin befriedigend. Von den wasserfesten Tuschen erreichte keine ein gutes Qualitätsurteil.

Verbotene Stoffe

In vier Mascaras fanden die Tester verbotene Stoffe: Zwei Tuschen, dm „Trend it up“ und das zertifizierte Naturkosmetikprodukt „Sante Naturkosmetik“, enthalten das krebserregende Schwermetall Arsen. In zwei anderen Mascaras von Catrice und Essence wiesen die Tester den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoff Naphthalin nach, der vermutlich krebserzeugend ist. Beide Substanzen gelangen möglicherweise über verunreinigte Rohstoffe, etwa schwarze Farbpigmente, in die Produkte. Ein Gesundheitsrisiko besteht für Anwender aber nicht: Mascara wird nur in geringen Mengen auf die Wimpern getuscht – Haut und Augen kommen mit den kritischen Substanzen kaum direkt in Kontakt. Die Stiftung Warentest bewertet alle vier Mascaras daher noch mit „ausreichend“.

Qualitätssicherung

Weil Keime Entzündungen verursachen können, wurde auch die mikrobiologische Qualität der Mascaras geprüft. Sie war durchweg in Ordnung. Das ist nicht selbstverständlich. Oft fehlt eine Originalitätssicherung – etwa eine dünne Kunststofffolie oder ein Karton, die verhindern, dass Kunden die Mascaras im Laden ausprobieren. Nur vier Mascaras im Test sind davor geschützt. Bei einem Produkt ist der Karton aber überdimensioniert – dafür gibt es einen Punktabzug.

Künstliche Wimpern

Noch mehr Volumen und Länge sollen Wimpern zum Ankleben und sogenannte Wachstumsseren bringen. Mit Spezialkleber werden künstliche Wimpern am Wimpernrand des Auges befestigt. Augenärzte warnen: Die Kleber können allergische Reaktionen hervorrufen, die künstlichen Härchen das Auge reizen oder sogar verletzen. Wimpernseren sollen das Wachstum fördern. Einige enthalten medizinische Wirkstoffe. Mögliche Nebenwirkungen: Die Augen entzünden sich, die Iris kann sich verfärben. Ärzte und Kosmetikexperten raten ab.

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