Gute Ausstattung fürs Homeoffice

von Redaktion

Bürostühle

Die getesteten Stuhlmodelle lassen sich individuell einstellen. Sie kosten zwischen rund 230 und 390 Euro. Die Tester prüften, wie gut sie sich anpassen lassen, ob sie den täglichen Belastungen standhalten, Klemmstellen aufweisen, mit Schadstoffen belastet sind und wie effektiv die Polster den Körper abstützen. Zudem bewerteten sie, ob Anleitungen über Reparierbarkeit und Ersatzteile informieren.

Die Qualitätsurteile reichen von gut bis mangelhaft. Nur fünf Modelle schneiden gut ab – am besten der Testsieger von Dauphin für 350 Euro, gefolgt vom günstigsten Bürodrehstuhl im Test für rund 230 Euro, von Nowy Styl. Viele verpassen ein gutes Urteil wegen Verletzungsgefahren für die Finger.

Guten Sitzkomfort bieten unterm Strich alle Bürostühle. Es empfiehlt sich aber immer, vor dem Kauf Probe zu sitzen. Bei einigen Stühlen lässt sich etwa die Sitzfläche nicht sehr weit herunterfahren oder durch Zurückschieben verkürzen. Das kann für Personen mit kurzen Ober- beziehungsweise Unterschenkeln ein Problem sein. Für sie passen zwei der guten Modelle.

Was nicht sein sollte: Jeder zweite Kandidat im Test hat ein Sicherheitsproblem. Sieben Stühle bergen die Gefahr, dass sich Personen beispielsweise die Finger unter den Armlehnen einklemmen oder an scharfen Kanten schneiden. Ein Modell kippt zudem zu leicht um. Fünf Bürostühle im Test bestanden die Sicherheitsprüfungen aber sehr gut oder gut.

Die Schadstoffprüfung bestanden die meisten Stühle sehr gut bis befriedigend. Nur in zwei Fällen waren die Noten schlechter: Ein Modell enthält im Bezugsstoff der Rückenlehne Naphthalin, das im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Da der Gehalt unter dem Grenzwert des GS-Zeichens für Geprüfte Sicherheit liegt, bewerten die Tester das noch mit Ausreichend.

In Belastungstests simulierten die Tester eine Nutzungsdauer von zirka fünf Jahren. Mangelhaft sind zwei Stühle: Mondo Metas M1 von Porta (390 Euro) und Ergo Line II von HjH Office (380 Euro). Sie gingen im Belastungstest zu Bruch. Der HjH Office erwies sich außerdem als nicht standsicher genug. Bei beiden brach an der Sitzunterseite die Befestigung der Gasfeder. Das ist die mit Gas gefüllte Mittelsäule zum Verstellen der Sitzhöhe. Hinweise zur Reparierbarkeit finden sich in den Anleitungen der Stühle nur spärlich. Die Tester haben die Anbieter gefragt, was Ersatzteile kosten. Neue Rückenlehnen zum Beispiel sind teuer: 65 bis 140 Euro. Ein Set Rollen ist für etwa acht bis 36 Euro zu haben.

Um Schäden auf Bodenbelägen zu vermeiden, empfiehlt sich ein Blick auf die mitgelieferten Rollen: Die für Teppichböden sind hart und einfarbig, meist schwarz. Für harte Untergründe wie Parkett eignen sich weiche, zweifarbige Rollen mit Gummierung.

Monitore

Die Stiftung Warentest prüfte 17 Monitore fürs Homeoffice. Am Ende schnitten 16 Modelle gut ab, eines befriedigend. Beruhigend: Keines der geprüften Modelle ist richtig schlecht. Doch entspanntes Arbeiten einen ganzen langen Tag ermöglichen längst nicht alle PC-Monitore und nur wenige haben zukunftssichere Videoanschlüsse für kommende Computergenerationen.

Die Erstplatzierten jeder Größengruppe liegen auch bei der Bildqualität an der Spitze: der kleine Samsung F24T452FQU für 177 Euro, der mittelgroße BenQ PD2705Q für 415 Euro und der große Samsung F32TU870VU für 620 Euro. Eine Alternative: der mittelgroße Dell S2721DS mit vielen Anschlüssen sowie der große LG 32UN550-W für jeweils 380 Euro.

Bei einer Nutzung von drei Stunden am Tag verursachen die sparsamsten zwei Monitore im Test pro Jahr etwa fünf Euro Stromkosten. Hauptverbraucher ist sicherlich das Display, der Stromverbrauch steigt tendenziell mit der Bildschirmdiagonale. Mit den großen Monitoren kommen deshalb ungefähr 15 Euro zusammen. Das ist in Ordnung. Im Homeoffice reichen aber drei Stunden Nutzung nicht. Die Tester haben die Rechnung mit acht Stunden pro Arbeitstag abzüglich Urlaub und dergleichen neu aufgemacht. Da kamen sie übers Jahr gerechnet auf ziemlich genau doppelt so hohe Kosten wie in ihrem Standard-Nutzungsprofil.

Einige Bildschirme im Test nehmen Videosignale auch über ihren USB-C- beziehungsweise den vergleichbaren Thunderbolt-Anschluss entgegen. Dieser hochaktuelle Anschluss lädt etwa ein Notebook, dient immer öfter aber auch als Videoeingang. Wer etwa ein Notebook, Ultrabook, Convertible oder Tablet mit USB-C-Bildausgabe anschließen will, sollte einen Monitor mit diesem Universalanschluss kaufen. Unter den besten Monitoren im Test finden sich auch die fünf mit einem solchen Anschluss.

Die Sitzposition ist das A und O, um entspannt am Bildschirm arbeiten zu können. Der Monitor sollte sich an die eigenen Körpermaße anpassen lassen: Nicht über Augenhöhe hinausragen und leicht geneigt sein, etwa wie ein Buch beim Lesen. Sonst drohen Nacken- und Kopfschmerzen. Angenehmer Nebeneffekt: Sitzt eine Webcam auf einem niedrig eingestellten Monitor, sehen etwa die Beteiligten einer Videokonferenz nicht so von oben auf einen herab. Die meisten Monitore im Test sind höhenverstellbar.

Webcams

Auch in der Videokonferenz kann es wichtig sein, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Das klappt nur, wenn sowohl die Bildqualität als auch die Tonqualität stimmen. 18 Modelle zwischen 30 und 170 Euro traten im Webcam-Vergleich der Stiftung Warentest an – 17 von ihnen mit eingebautem Mikrofon. Sie lassen sich unterschiedlich gut als Konferenzkamera nutzen. Die besten von ihnen sind allemal besser als die eher mauen Webcams, die in vielen der Laptops aus den Notebook-Tests der Stiftung verbaut sind.

Als einziges Modell im Test bringt die Razer-Webcam eine eigene Beleuchtung mit. Sehr hell ist die allerdings nicht. Nur drei Modelle im Test schaffen ein gutes Testurteil für die Bildqualität. Noch größer als beim Bild sind die Qualitätsunterschiede bei den verbauten Mikrofonen: Sie erhalten Noten von sehr gut bis mangelhaft. Nur die recht teure Webcam Logitech Brio Ultra-D Pro (170 Euro) bietet ein gutes Bild und ein gutes Mikrofon. Das weit günstigere Modell Logitech C920 Pro HD (93 Euro) schafft mit die beste Bildqualität, erfordert aber Kompromissbereitschaft beim Ton. Wer sich am mittelmäßigen Mikrofon nicht stört, findet in der Microsoft Life-Cam Studio für 72 Euro die günstigste Lösung mit gutem Bild. Tipp: Wer für Videoanrufe ein Headset nutzt, dem kann die Qualität des Webcam-Mikros egal sein.

Webcam-Anbieter bewerben ihre teureren Modelle gern mit einer besonders hohen Auflösung des Bildsensors. Kürzel wie UHD (für Ultra High Definition) und 4K (für rund 4000 Pixel horizontale Auflösung) deuten auf Sensoren mit einer vertikalen Auflösung von 2160 Bildzeilen hin – doppelt so viele wie beim Full-HD-Fernsehen. Doch so viele Pixel führen nicht zwingend zu einem besseren Bild. So haben manche UHD-Webcams nur eine befriedigende Bildqualität, während die zwei Kameras mit dem besten Bild nur über 1080 Bildzeilen verfügen. Wichtiger als Pixelzahlen ist nun einmal die Qualität von Objektiv und Sensor.  mm

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