Hilfsmittel gegen Schnarchen

von Redaktion

Schnarchen stört – vor allem die Mitmenschen. Es zehrt an den Nerven und treibt manchen in die Flucht. Wird im Nachbarbett geschnarcht, manchmal ohrenbetäubend und stundenlang, ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Doch der Umzug aufs Sofa oder sogar dauerhaft getrennte Schlafzimmer sind nicht für jeden eine Option. Also muss eine andere Lösung her. Die Stiftung Warentest hat 23 Hilfsmittel gegen Schnarchen eingekauft: Nasenspreizer und -pflaster, Fingerringe und Schnarchschienen, Brustgurte und Kopfkissen. Sie wollte wissen: Können die Produkte Schnarcher tatsächlich zur Ruhe bringen?

Preise bis zu 200 Euro

Die Preise der getesteten Produkte liegen zwischen rund vier und 200 Euro. Die Ergebnisse reichen von „mit Einschränkung geeignet“ bis „nicht geeignet“ (siehe Kasten). Der Test erklärt, wie die Produkte funktionieren sollen, bei welchen es sich für Schnarchende lohnen kann, sie auszuprobieren, und welche konkreten Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen. Ein Schlafmediziner erläutert, was die Forschung in Sachen Schnarchen erschwert, welche Gewohnheiten Schnarchende lieber ablegen sollten und wann es ratsam ist, zum Arzt zu gehen.

Viele Mittel sind nicht geeignet

Alle 23 Hilfsmittel haben die Tester von einem Experten prüfen lassen. Der wichtigste Punkt dabei: Liegen ausreichend wissenschaftliche Belege dafür vor, dass sie Schnarchen verhindern? Auch die Anbieter fragten sie nach Studien. Fazit: Bei vielen Produkten ist der Nutzen nicht klar belegt. Von ihnen sollten sich Schnarchende nicht zu viel versprechen. Bei einigen aber kann es sich lohnen, sie auszuprobieren.

Erst die Ursache abklären

Einige Produkte aus dem Test werden aber als eingeschränkt geeignet bewertet. Auch wenn die Tester darauf hinweisen: Ein Allheilmittel, das Schnarchen stoppen kann, gibt es nicht. Hilfreich können aber Produkte sein, die die Rückenlage verhindern, den Naseneingang frei halten oder den Unterkiefer vorschieben. Für Betroffene kann es sich lohnen, solche Produkte auszuprobieren. Eine wichtige Voraussetzung: Die Ursache für das Schnarchen muss erkannt und im Zweifel mithilfe der Zahnärztin oder des Hals-Nasen-Ohren-Arztes abgeklärt worden sein. Denn nur wer weiß, wodurch das Schnarchen ausgelöst wird, kann sich anschließend auf die Suche nach einem passenden Mittel gegen das Schnarchen machen. Setzen die Produkte dann an der richtigen Stelle an, können sie durchaus ruhestiftend wirken.

Die Kasse zahlt nicht

Alle geprüften Hilfsmittel sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn die Ursache für das Schnarchen harmlos und nicht Symptom einer Vorerkrankung oder Atemstörung ist, etwa einer Schlafapnoe. Die Krankenkassen bezahlen für die Produkte nicht.

Keine Studien zu Anti-Schnarch-Sprays

Hoffnung machen Mund- und Nasensprays, die Abhilfe gegen das Schnarchen versprechen. Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie schreibt dazu in der Leitlinie zur Behandlung einfachen Schnarchens: „Überzeugende Studien zur Wirksamkeit dieser lokalen Anwendungen liegen nicht vor.“ Die Tester haben solche Mittel daher erst gar nicht im Test berücksichtigt.  mm

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