Aufgrund des Wegfalls einer positiven Verzinsung machen Sparbuch, Banksparpläne oder Festgeld heute tatsächlich keinen Sinn mehr, zumal der Kaufkraftverlust durch Inflation aktuell bei knapp vier Prozent liegt. Langfristig die höchsten Renditen bieten nach vielen wissenschaftlichen Auswertungen die breit gestreute Aktienanlage. Dabei ist die Anlage in sogenannten ETFs – nach der englischen Abkürzung für börsengehandelte Aktienfonds (Exchange Traded Funds) – aufgrund der geringen Kosten (jährliche Verwaltungskosten von etwa 0,1 bis 0,6 Prozent), der Flexibilität und vor allem wegen der breiten Streuung auf viele Aktien als Anlage für Kinder am sinnvollsten. Der Hauptnachteil dieser Anlage liegt darin, dass sie kurzfristig hohen Wertschwankungen der Börsen unterliegen. Deshalb macht ein ETF nur bei einer Anlagedauer von zehn Jahren und länger einen Sinn, da sich bei längeren Zeiträumen auch große Kurseinbrüche an der Börse aussitzen lassen.
Empfehlenswert ist ein ETF, der entsprechend eines weltweiten Aktienindex in viele große Unternehmen und Länder investiert. Solche breit gestreute, bekannte Aktienindizes sind der MSCI World (mehr als 1500 Aktiengesellschaften aus 23 Industrieländer), der MSCI All Country World Index (3000 Aktiengesellschaften aus 23 Industrie- und 27 Schwellenländern) oder der FTSE All World Index (mehr als 4000 Aktiengesellschaften aus Industrie- und Schwellenländern).
Namhafte ETF-Anbieter für diese Aktienindizes sind beispielsweise Fondsgesellschaften mit der Markenbezeichnung iShares, Xtrackers, SPDR, HSBC oder Vanguard. Ein großer und günstiger ETF auf den sehr breit investierenden FTSE All World Index bietet beispielsweise die Fondsgesellschaft Vanguard für 0,22 Prozent jährliche Verwaltungskosten an. Mit der Variante Vanguard FTSE All-World ETF Distributing werden die Dividendenerträge der Aktiengesellschaft (aktuell ungefähr 1,7 Prozent) ausgeschüttet, mit dem Vanguard FTSE All-World ETF Accumulating automatisch wieder in Aktien angelegt.
Sie können in ETFs Ihrem Urenkel Einmalbeiträge anlegen oder auch für laufende Sparbeträge einen Fondssparplan einrichten. Dazu benötigen Sie allerdings bei einer Bank ein Kinderdepot, was sich beispielsweise bei den Depotgebühren oder der Höhe der möglichen Sparrate je nach Bank unterscheidet. Ein Depot eröffnen können Sie aber nur für Kinder, deren gesetzlicher Vertreter Sie sind. Entweder Sie lassen das Kinderdepot von den Eltern eröffnen. Oder Sie wählen als Urgroßeltern eine Bank, von der Sie eine Vollmacht bekommen können – unter den günstigen Banken ist dies beispielsweise bei der Comdirect und der Consorsbank möglich.