Was viele schon wissen, bestätigt sich bei der Stiftung Warentest erneut: Waschpulver wäscht einfach besser als Flüssigwaschmittel oder neuartige Kombiwaschmittel. Und Discounterpulver schneiden am besten ab („test“-Heft 11/2021).
Grauschleier verhindern
Die 24 Vollwaschmittel, die die Stiftung Warentest getestet hat, sollen nicht nur Alltagsschmutz und Flecken gut entfernen, sondern als Spezialisten für Weißes auch Grauschleier verhindern. Die Wirklichkeit sieht anders aus, wie die Untersuchung zeigt.
Gutes Vollwaschmittel gibt’s auch günstig
Elf gute Vollwaschmittel stehen zur Wahl – alles Pulver. Zu den besten und mit 13 Cent pro Waschgang günstigsten gehören Tandil Ultra Plus von Aldi Nord und Aldi Süd, dm Denkmit sowie Penny Shetlan SuperCompact und Rossmann Domol. Mit starker Reinigungswirkung überzeugt auch das mehr als doppelt so teure Persil Universal Megaperls (31 Cent pro Wäsche). Gelkissen und Flüssigwaschmittel schnitten im Vergleich deutlich schlechter ab. Die größten Unterschiede offenbart der Test in der Waschwirkung. Gegen Alltägliches wie Staub, Fett und Schweiß kommen vor allem Tenside zum Einsatz. Sie lösen den Schmutz aus den Fasern und halten ihn in der Waschlauge, bis die Maschine das Wasser abpumpt. Den elf guten Vollwaschmitteln gelingt das problemlos: Sie waschen sauber und verhindern zugleich sehr gut, dass sich der gelöste Dreck wieder auf die Fasern absetzt und sie vergraut.
Vollwaschmittel-Test gegen Flecken
Bei der Fleckentfernung gibt es große Unterschiede zwischen den Produkten. Auch wenn beispielsweise eingetrocknete Reste bestehend aus Ketchup oder Marmelade nicht immer ganz aus den Stoffen verschwinden: Mit den 43 im Test eingesetzten Fleckenarten werden die elf guten Vollwaschmittel insgesamt gut fertig. Nur wenige Pulver entfernen Flecken bei 40 Grad mittelmäßig oder schlecht.
Caps, Discs und Pods ohne Bleiche
Die Vollwaschmittel-Pulver im Test enthalten außer oft leistungsstarken Enzymen gegen Eiweiß-, Fett- und Stärkeschmutz immer auch Bleichmittel. Gerade bei farbigen Flecken wie Heidelbeere und Tee macht sich das bemerkbar. Die Flüssigmittel und Gelkissen im Vergleich müssen ohne Bleiche auskommen, sie lässt sich darin nicht stabil einbinden. Stattdessen müssen Enzyme und Tenside einspringen – und die schneiden nicht so gut ab.
Exakt dosieren, Umwelt schonen
Im Jahr 2019 lag der Waschmittelverbrauch in Deutschland bei 553 000 Tonnen, so der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel in seinem Nachhaltigkeitsbericht. Wichtig ist es, Waschmittel exakt zu dosieren. Je nach Wasserhärte, Wäschemenge und -verschmutzung. Zwar schonen die geprüften Mittel Gewässer sehr gut oder gut. Wer aber zu viel davon in die Maschine gibt, belastet unnötig Geldbeutel und Umwelt. Und auch zu wenig schadet auf Dauer: Waschmittel enthärten Wasser und beugen so dem Verkalken der Maschine vor. Im Test dosiert die Stiftung Warentest so, wie auf der Packung für normal verschmutzte Textilien empfohlen. Die guten Produkte bekommen sie mit dieser Menge sauber.
Dosierhilfen oft nicht gut zu lesen
Wünschenswert wäre, dass sich Dosierhilfen generell gut lesen ließen. Das ist oft nicht der Fall – vor allem bei Pulvern. Ihre kostenlosen Messbecher können meist telefonisch oder online bestellt werden. Sie fehlen in der Verpackung, um Plastikmüll zu sparen. Flüssige lassen sich oft mit ihrer Verschlusskappe abmessen. Unflexibel zu dosieren sind Caps, Pods und Co.